Shawn Conley Sweeney
7. Mai 2025

Arbeit 4.0: Wie Personalabteilungen den Wandel aktiv gestalten können

Arbeit 4.0

Digitale Vernetzung und Automatisierung prägen die aktuelle Ära der Industrie. Das Schlagwort hierzu: Industrie 4.0. Doch diese Veränderungen reichen weit über die Produktionsanlagen hinaus. Arbeit 4.0 beschreibt neue Bedürfnisse von Mitarbeitern aller Unternehmen, in einer Zeit der rasanten digitalen Transformation. Was Unternehmen über Arbeit 4.0 wissen müssen und wie sie ihre Personalarbeit jetzt ausrichten sollten.

Was genau ist Arbeit 4.0?

Arbeit 4.0 ist der Begriff für eine neue Arbeitswelt im Zuge der vierten industriellen Revolution. Während frühere Entwicklungen (Industrie 1.0 bis 3.0) durch die Mechanisierung, Elektrifizierung und Automatisierung geprägt waren, steht die Industrie 4.0 im Zeichen der Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsprozessen.
Die Industrie nutzt dafür Cloud-Lösungen, künstliche Intelligenz , Big Data und virtuelle Teams, doch die Digitalisierung hat für alle Unternehmensarten und -größen in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt und die Arbeitskultur zunehmend verändert. Diese Entwicklung wird als Arbeit 4.0 bezeichnet.
Der Einsatz von Technologie ermöglicht es, Mitarbeiter mit ihren Bedürfnissen stärker in den Fokus zu rücken. Es geht um das Wohlbefinden und die Work-Life-Balance der Belegschaft. Klassische Arbeitsmodelle wie 9-to-5 werden durch flexiblere Arbeitskonzepte wie hybrides Arbeiten und Homeoffice-Lösungen abgelöst.

Fachkräftemangel ist eine ernste, branchenübergreifende Herausforderung. Anstatt sich nur auf Recruiting zu verlassen, ist strategisches Umdenken gefragt. Von Recruiting über Onboarding bis Mitarbeiterbindung: In unserem Webinar präsentiert Experte Shawn Sweeney effektive Lösungsansätze mit digitalen Tools wie SuccessFactors, Workday & Co. für optimierte HR-Prozesse und eine langfristig erfolgreiche Personalaufstellung.

Was Mitarbeiter heute wirklich wollen

Arbeit 4.0 geht über die reine Technologie hinaus. Beflügelt durch den Fachkräftemangel, gewinnen die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in der Arbeit 4.0 einen größeren Stellenwert. Ein angemessenes Gehalt ist für Angestellte nicht mehr das Wichtigste. Was mindestens genauso über die Jobzufriedenheit entscheidet:

  • Flexibilität in Arbeitszeit und -ort
  • Wertschätzung und sinnstiftende Tätigkeiten
  • Entwicklungsmöglichkeiten, um den eigenen Karriereweg zu fördern
  • Transparente Kommunikation und Mitbestimmung
  • Eine werteorientierte Unternehmenskultur, die auf Vertrauen statt Kontrolle setzt

Unternehmen, die diese Wünsche berücksichtigen, positionieren sich als attraktive Arbeitgeber und erarbeiten sich einen klaren Vorteil im Wettbewerb um die besten Fachkräfte.

Personalabteilung – Wegweiser im Wandel

Die Anforderungen der Arbeit 4.0 umzusetzen, ist für Personalabteilungen Herausforderung und Chance zugleich. Einerseits müssen Personalabteilungen selbst digitaler, schneller und anpassungsfähiger werden, um ihre Rolle auch in Zukunft effektiv auszufüllen. Andererseits sollen sie die gesamte Organisation beim Kulturwandel begleiten. Das beginnt bei der Auswahl geeigneter Tools und reicht bis zur Entwicklung neuer Führungsleitlinien. Wir haben fünf zentrale Handlungsfelder definiert, die Personalabteilungen auf dem Weg zur Arbeit 4.0 adressieren sollten:

1. Digitalisierung und Automatisierung von HR-Prozessen

Recruiting, Onboarding, Personalentwicklung oder Zeiterfassung – viele HR-Prozesse lassen sich heute digital effizienter gestalten. Mit spezialisierten Tools für alle Bereiche des Personalmanagements oder All-in-One-Systemen gewinnen Personalabteilungen die Flexibilität, die sie brauchen. Damit die Systeme optimal unterstützen, sollten Verantwortliche Anforderungen und Bedürfnisse genau definieren und Tools auf Basis der erarbeiteten Kriterien einführen. Nicht jedes neue Trend-Tool passt zu jedem Unternehmen.

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2. Flexible Arbeitsmodelle etablieren

Flexibilität ist für Mitarbeiter heute eine Top-Priorität. Dazu gehören Möglichkeiten, wie mobiles Arbeiten, Remote Work, Gleitzeit oder Jobsharing. Personalabteilungen müssen nicht nur Rahmenbedingungen für diese Modelle schaffen, sondern auch rechtliche und strukturelle Fragen klären – etwa wie Vertrauen und Kontrolle in verteilten Teams neu gedacht werden.

3. Neue Führungsmodelle fördern

Arbeit 4.0 setzt auf flache Hierarchien und flexible Teams. Starre Führungsmodelle gelten als nicht mehr zeitgemäß. Gefragt sind laterale Führung und eine positive Feedbackkultur. Personalabteilungen sollten Führungskräfte durch Schulungen und Coaching-Angebote begleiten, sich vom „Kontrolleur“ zum „Coach“ zu entwickeln.

4. Kompetenzen für die Zukunft sichern

Um in den neuen Rahmenbedingungen der Arbeit 4.0 erfolgreich zu sein, brauchen Mitarbeiter digitale Skills. Auch soziale Kompetenzen werden in Organisationen mit flachen Hierarchien immer wichtiger. Unternehmen sollten daher eine Kultur schaffen, die die Lernbereitschaft der Mitarbeiter fördert, zum Beispiel durch Vereinbarung individueller Entwicklungspläne, das Bereitstellen digitaler Lernformate und ein modernes Weiterbildungsportfolio.

5. Unternehmenskultur aktiv gestalten

Werte wie Vertrauen, Transparenz und Sinnhaftigkeit werden für Mitarbeiter immer wichtiger. Gerade die Generation Z, die aktuell in den Arbeitsmarkt eintritt, sucht nach Arbeitgebern, die Haltung zeigen. Personalabteilungen sollten in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung eine wertebasierte Unternehmenskultur etablieren, die nicht nur nicht nur auf dem Papier Strahlkraft hat, sondern tatsächlich gelebt wird.

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HR als strategischer Partner

Wer Arbeit 4.0 mit Leben füllen möchte, braucht eine Personalabteilung, die nicht nur administrative Aufgaben übernimmt, sondern strategischer Partner für den Unternehmenserfolg ist.
HR-Abteilungen tragen maßgeblich dazu bei, Talente zu gewinnen, Mitarbeiter zu entwickeln und die Unternehmenskultur zu gestalten. Sie legen damit die Basis, dass Unternehmen erfolgreich auf dem heutigen Arbeitsmarkt bestehen. Durch die Ausrichtung ihres Handelns an Unternehmenszielen sowie dem Controlling von Maßnahmen, leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur strategischen Steuerung und Zukunftsfähigkeit jedes Unternehmens.

Fazit: Wandel gestalten statt verwalten

Der dynamische Fortschritt der Digitalisierung und neue Anforderungen von Mitarbeitern an Führung und Beschäftigung verändern Organisationen grundlegend. Arbeit 4.0.beschreibt diese neue Arbeitswelt.
Die Digitalisierung interner Prozesse ist nur ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Mitarbeiter fordern aber mehr Flexibilität, Mitgestaltung und Sinn – und Unternehmen müssen darauf strategisch reagieren. Sie müssen eine Arbeitskultur etablieren, die die Bedürfnisse ihrer Fachkräfte in den Fokus rückt. Denn engagierte Teams sind Voraussetzung für Innovation, Resilienz und nachhaltiges Wachstum.

Shawn Conley Sweeney

Shawn Conley Sweeney

Als Management- & Technologieberater unterstütze ich HR-Abteilungen von der strategischen HR-IT-Planung über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung dabei, HR-Prozesse effizienter zu gestalten und mit der passenden Software zu vereinfachen.

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