Bradford-Faktor: Hilfe bei hohen Krankheitszahlen
Kämpfen Sie im Unternehmen gegen hohe Krankenstände? Würden Sie gerne präziser analysieren, was die Ursachen dafür sind? Der sogenannte „Bradford-Faktor“ kann helfen – und eine Analyse lohnt sich, denn in vielen Fällen ist der Arbeitgeber an Fehlzeiten und Absentismus beteiligt. Die Wirtschaft kostet das im Jahr rund 60 Milliarden Euro.
Was ist der Bradford-Faktor?
Der Bradford-Faktor ist eine Formel, die in den 80er Jahren an der Bradford University School of Management entwickelt wurde. Ziel des Bradford-Faktors ist die Ermittlung von Absentismus. Darunter wird das umgangssprachliche „Blaumachen“ verstanden. Sprich: Ein Mitarbeiter meldet sich krank ohne tatsächlich krank zu sein.
Die Formel lautet: B = S² x D (S = Anzahl der Abwesenheiten, D = Gesamtfehlzeit)
Die Auswertung erfolgt dann über Scores. Bei einem Score < 200 bestehen keine Anzeichen von Absentismus. Bei einem Wert < 449 bestehen Anzeichen auf Absentismus und bei >= 450 hat ein Unternehmen ernsthaften Handlungsbedarf.
Absentismus erkennen und richtig handeln!
Der Bradford-Faktor versucht, Muster hervorzuheben und soll dem Unternehmen dazu dienen, Gegenmaßnahmen zu treffen. Jetzt hören Sie sicher schon den Kritiker in sich: „Soll ich jetzt etwa die Mitarbeiter entlassen, welche laut dem Faktor öfter Krank machen?“. Das ist selbstverständlich nicht das Ziel. Die Fragestellung ist eher: „Was kann ich tun, um dem Absentismus entgegenzuwirken?“. Denn häufig liegen die Gründe und Ursachen für Absentismus beim Arbeitgeber oder können zumindest durch diesen beeinflusst werden. Häufige Gründe sind zum Beispiel:
- Mangelnde Wertschätzung
- Schlechte Führung
- Unterforderung
- Überforderung
- Private Probleme
- Hohes Stresslevel
Als Unternehmen können Sie die Kennzahl somit nutzen, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Führungskräfte in Abteilungen mit einem hohen Bradford-Faktor können gezielt Maßnahmen ergreifen. Das führt zu mehr Produktivität und langfristig auch gesünderen Mitarbeitern, da diese mit Motivation und Leidenschaft der Arbeit nachgehen.
Wie Sie den Faktor zugänglich machen?
Das hängt ganz von Ihren Systemen ab. Der Anbieter HRworks verortet eine automatische Analysefunktion in der Kategorie Gesundheitsmanagement. Wenn Sie ein SAP-System zur Stammdaten- und Abwesenheitsverwaltung nutzen, können Sie zum Beispiel mit unserem Reporting Cockpit den Bradford-Faktor bereitstellen und bestimmten Personen oder Gruppen zugänglich machen.
Haben Sie noch offene Fragen zum Bradford-Faktor? Wie sind Ihre Erfahrungen mit Fehlzeiten und Absentismus in Ihrem Unternehmen? Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar.