Philipp Schurr
9. Januar 2025

Künstliche Intelligenz (KI) im Personalwesen: Herausforderungen und Potenziale

HR-Abteilungen stehen heute vor großen Herausforderungen: Der Fachkräftemangel, steigende Erwartungen an Mitarbeiterbindung und der Druck, Prozesse effizienter zu gestalten, erfordern innovative Lösungen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Personalwesen bietet hier vielfältige Möglichkeiten – von der Automatisierung repetitiver Aufgaben bis hin zur Datenanalyse zur Entscheidungsunterstützung. Doch was steckt hinter dem Hype um KI im HR-Bereich?

So funktioniert KI: Ein Blick hinter die Kulissen

Künstliche Intelligenz bezeichnet Technologien, die durch maschinelles Lernen und datenbasierte Algorithmen Muster erkennen, Entscheidungen treffen und Aufgaben automatisieren können. Wichtig ist jedoch:

  1. Die Qualität der Daten: Nur saubere und relevante Daten liefern sinnvolle Ergebnisse.
  2. Das kontinuierliche Training: KI-Systeme müssen ständig mit neuen Daten gefüttert werden, um ihre Genauigkeit und Effizienz zu verbessern.
  3. Die individuelle Anpassung: Jedes Unternehmen hat eigene Prozesse und Erwartungen, die bei der Implementierung von KI berücksichtigt werden müssen.

KI arbeitet nicht isoliert und ist somit nie fertig. Es ist ein Werkzeug, das sich kontinuierlich weiterentwickelt. Mit der richtigen Pflege kann es immer präzisere Ergebnisse liefern und den komplexen Anforderungen eines Unternehmens gerecht werden.

Was bedeutet KI im Personalwesen?

Personalabteilungen stehen häufig vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Anfragen in kurzer Zeit bearbeiten zu müssen. Ein hohes Anfrageaufkommen kann dabei die bestehenden Kapazitäten leicht überschreiten, was Verzögerungen und Unzufriedenheit bei den Mitarbeitenden zur Folge haben kann. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Effizienz der Abteilung aus, sondern mindert auch die Servicequalität. Automatisierungslösungen bieten hier eine vielversprechende Möglichkeit, den Arbeitsaufwand spürbar zu verringern und Anfragen schneller zu bearbeiten. Bereits das 35 % der deutschen Unternehmen nutzen deshalb KI-Lösungen in der Personalabteilung: Vor allem Bewerbermanagement und das Recruiting sind beliebt (Welt). Beispiele für Anwendungsbereiche von KI im HR sind:

  • Automatisierung: Routineaufgaben wie die Bewerbungsprüfung oder die Bearbeitung von Standardanfragen können automatisiert werden.
  • Datenanalyse: KI analysiert große Datenmengen, um Trends und Prognosen zu erkennen, etwa zur Mitarbeiterzufriedenheit oder -fluktuation.
  • Personalisierung: Individuelle Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeitende können gezielt bereitgestellt werden.
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Warum jetzt? Der strategische Nutzen von KI im HR

Erst 45 % der deutschen Unternehmen verwenden KI. Laut Studien glauben allerdings 89 % der europäischen Unternehmen, dass KI ihre Geschäftsprozesse verbessern kann (Quelle: Welt). Besonders im Personalwesen könnte sie das Fundament für eine strategischere Ausrichtung legen, mit der Personalabteilungen die Herausforderungen von heute und morgen überwinden können.

  • Zeitersparnis: Durch die Automatisierung administrativer Aufgaben haben HR-Teams mehr Zeit für strategische Themen wie Talententwicklung.
  • Qualität der Entscheidungen: KI unterstützt datenbasierte Entscheidungen, etwa bei der Auswahl geeigneter Kandidaten der der Identifikation von Trends in der Mitarbeiterbindung.
  • Verbesserte Mitarbeitererfahrung: Durch Chatbots oder personalisierte Weiterbildungsprogramme wird das Arbeitserlebnis für Mitarbeitende optimiert und somit steigt auch die Mitarbeiterbindung
KI Tools

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Wir haben Ihnen die Top-Tools zusammengefasst, die auf Künstlicher Intelligenz basieren und die Sie in den verschiedensten Unternehmensbereichen einsetzen können.

Praxisbeispiele: KI in Aktion

Die Einsatzmöglichkeiten von KI im Personalwesen sind vielfältig. Hier drei konkrete Beispiele:

Optimierung des Bewerbermanagements:

Die Auswahl der Bewerbungsprüfung ist sehr aufwändig. Zur Beschleunigung der Bewerbungssichtung kann eine KI-Lösung genutzt werden, die bestimmte Kriterien in den Bewerbungen prüft und damit eine Vorauswahl trifft. Diese Vorauswahl entspricht damit den vorgegebenen Anforderungen und die HR-Mitarbeitenden können sich auf die Endauswahl und Gespräche konzentrieren. Ergebnis: Der Prozess wird effizienter, und Bewerber erhalten eine schnellere Rückmeldung – ein klarer Vorteil im Wettbewerb um Talente.

Chatbots für Mitarbeitendenanfragen:

Ein KI-gestützter Chatbot kann Standardanfragen zu Themen wie Urlaubsansprüche oder Gehaltsabrechnung beantworten. Komplexere Anfragen kann der eingerichtete Chatbot an die HR-Abteilung weiterleiten. Mitarbeitende profitieren von schnellen Antworten überall und zu jeder Zeit, während die HR-Abteilung enorm im Tagesgeschäft entlastet wird, sodass sie sich auf strategische Tätigkeiten konzentrieren kann.

People Analytics für datengestütze Entscheidungen:

KI-basierte People-Analytics-Tools werden eingeführt, um die Mitarbeitendenzufriedenheit besser messen zu können und gezielte Maßnahmen zur Fluktuationsreduktion zu entwickeln. Durch die Analyse von Faktoren wie Arbeitszeiten, Projekterfolg und Feedback kann die HR-Abteilung individuelle Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen machen. Ergebnis: Eine deutlich geringere Fluktuationsrate und ein positiveres Arbeitsklima.

Risiken und Herausforderungen

Trotz aller Vorteile bringt der Einsatz von KI im Personalwesen auch Herausforderungen mit sich:

  • Datenschutz und Sicherheit: Die Verarbeitung sensibler Personaldaten erfordert eine strikte Einhaltung von Datenschutzrichtlinien wie der DSGVO.
  • Lücken in der KI: Ohne sorgfältige Datenaufbereitung und -kontrolle können bestehende Vorurteile der KI in den Daten verstärkt werden. Beispielsweise wenn die Daten sehr einseitig sind.
  • Akzeptanz der Mitarbeitenden: Mitarbeitende könnten KI als Bedrohung wahrnehmen. Eine klare Kommunikation über Nutzen und den Grenzen der KI-Lösungen ist entscheidend.

Die Entscheidung: Eigenentwicklung oder externe Lösung?

Bei der Einführung von KI stehen Unternehmen vor der Frage: Make or Buy? Sollten sie eigene KI-Lösungen entwickeln oder auf externe Anbieter zurückgreifen? Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile:

  • Make (Eigenentwicklung): Unternehmen behalten volle Kontrolle über Daten und Anpassungen, benötigen jedoch hohe Investitionen in Know-how und Infrastruktur
  • Buy (externe Lösung): Schnellere Implementierung und niedrigere Einstiegskosten, aber weniger Kontrolle über die Daten und Abhängigkeit von Anbietern.

Die Wahl zwischen diesen Ansätzen hängt von den individuellen Anforderungen, den verfügbaren Ressourcen und der langfristigen Strategie des Unternehmens ab.

 

Vorbereitung: So gelingt die Integration von KI in Ihrem Unternehmen (KI-Adoption)

Die erfolgreiche Einführung einer KI in einem Unternehmen erfordert ein strukturiertes Vorgehen, das alle relevanten Aspekte einbezieht. Zunächst entwickeln Unternehmen eine Strategie und erstellen einen klaren Plan, um die KI in den geeigneten Bereichen einzusetzen. Ein KI-Aufbruchsevent motiviert Mitarbeitende, begeistert sie für die Chancen der KI und baut mögliche Ängste ab. Danach schulen Unternehmen Mitarbeitende praxisnah, um ihnen den Einsatz von KI-Lösungen wie Microsoft Copilot im Arbeitsalltag zu ermöglichen. Gleichzeitig entwickeln sie ein IT-Portfolio, schaffen technische Voraussetzungen und legen Richtlinien für den KI-Einsatz fest. Anschließend identifizieren sie Business-Potenziale, finden wertvolle Anwendungsfälle und testen diese mithilfe erster KI-Prototypen. Im letzten Schritt setzen sie die ausgewählten KI-Anwendungsfälle in die vorbereiteten IT-Lösungen um und stellen sicher, dass die KI gezielt für geschäftliche Zwecke entwickelt wird.

Was ist dran am Hype-Thema KI? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für HR? Wie kann KI im HR schon heute sinnvoll eingesetzt werden und wie können Sie sich darauf vorbereiten? In unserem Webinar erhalten Sie Antworten & Best Practices von unserem Experten, damit Sie zukünftig mit Hilfe von KI neue Kapazitäten schaffen und effizienter arbeiten können.

Fazit: KI im Personalwesen ist die Zukunft

Künstliche Intelligenz ist weit mehr als ein Hype. Sie bietet die Chance, HR-Abteilungen effizienter zu gestalten und strategisch auszurichten. Von der Automatisierung einfacher Prozesse bis zur Unterstützung datenbasierter Entscheidungen – KI im Personalwesen kann Unternehmen helfen, die Herausforderungen von heute zu bewältigen und sich für die Zukunft aufzustellen. Doch der Erfolg liegt in der richtigen Vorbereitung und der gezielten Implementierung.
Sind Sie bereit, die Potenziale von KI in Ihrer HR-Abteilung zu nutzen? Wir begleiten Sie gerne auf diesem Weg!

FAQ

1. Was ist KI im Personalwesen?

KI bezeichnet den Einsatz von Technologien, die auf maschinellem Lernen beruhen, die Aufgaben im Personalwesen automatisieren und optimieren. Beispiele sind die Vorauswahl von Bewerbungen, die Analyse von Mitarbeiterdaten und die Bereitstellung personalisierter Weiterbildungsangebote.

2. Welche Vorteile bietet KI im HR-Bereich?

KI kann repetitive Aufgaben automatisieren, was Zeit spart und die Effizienz steigert. Sie verbessert die Entscheidungsgrundlage durch datenbasierte Analysen und schafft ein personalisiertes Mitarbeitererlebnis, das zur Bindung und Zufriedenheit beiträgt.

3. Welche Risiken gibt es beim Einsatz von KI im HR?

Ein Hauptproblem ist der Datenschutz, da ^die KI sensible Personaldaten verarbeitet. Zudem können unzureichend trainierte Systeme zu einer falschen Bearbeitung der Aufgaben führen. Auch die Akzeptanz der Mitarbeitenden kann ein Hindernis sein, wenn sie KI als Bedrohung empfinden.

4. Wie kann KI die Mitarbeiterzufriedenheit verbessern?

KI kann Feedback und Daten analysieren, um Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielte Verbesserungsmaßnahmen vorzuschlagen. Personalisierte Weiterbildungsprogramme und flexible Antworten durch Chatbots tragen ebenfalls zu einem positiven Arbeitsumfeld bei.

5. Sollten Unternehmen eine eigene KI entwickeln oder externe Lösungen nutzen?

Eine Eigenentwicklung bietet maximale Kontrolle über Daten und Anpassungen, erfordert aber hohe Investitionen in Zeit und Ressourcen. Externe Lösungen sind schneller einsetzbar und kostengünstiger, können jedoch Abhängigkeiten von Anbietern schaffen.

6. Wie wird KI in bestehende Prozesse integriert?

Zuerst sollte eine klare Strategie entwickelt werden. Mitarbeitende müssen geschult und die IT-Infrastruktur angepasst werden. Pilotprojekte helfen, erste Erfahrungen zu sammeln, bevor die KI-Lösungen umfassend eingeführt werden.

Philipp Schurr

Philipp Schurr

Ich helfe dabei, Integrationslösungen für Systemlandschaften nach dem aktuellen Stand der Technik einzuführen. Als Management & Technologieberater für Integration & Schnittstellen verbinde ich tiefgehende technische Expertise mit langjährigem Projektleitungs-Knowhow. Diese Kombination liefert mir die Grundlage, meine Kunden-Projekte zum Erfolg zu führen.

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