SAP Fiori Architektur – Onpremise vs. Cloud
Seit dem Release von SAP Fiori im Jahr 2013 hat sich vieles getan. Immer mehr Unternehmen setzen inzwischen auf die Fiori-Standard-Applikationen oder beginnen gleich eigene Entwicklungen umzusetzen. Damit die Fiori-Apps überhaupt entwickelt werden können, bedarf es einer entsprechenden Fiori-Architektur. Ziel dieses Blog-Beitrags ist es eine Übersicht der Vor- und Nachteile der verschiedenen Architekturszenarien bereitzustellen.
Die verschiedenen Szenarien im Überblick
Grundlegende Voraussetzung für jede Fiori-App ist ein sogenannter Front-End Server. Dieser stellt die Applikationen nicht nur bereit, sondern agiert gleichzeitig als Vermittler zwischen den Anwendungen und den benötigten Daten, die im sogenannten Back-End System gehalten werden. Bis die SAP Cloud Platform ab Mitte 2016 zur Verfügung stand, übernahmen die SAP NetWeaver Gateway Systeme diese Aufgaben. Mit der Verfügbarkeit der SAP Cloud Platform stehen nun aber zwei Szenarien zur Auswahl:
- Fiori-Apps im eigenen Rechenzentrum (Onpremise-Architektur)
- Fiori-Apps in der SAP Cloud Platform (Cloud-Architektur)
Onpremise Fiori-Apps
Für die Onpremise-Variante werden nach wie vor die SAP NetWeaver Gateway Systeme genutzt. Diese stellen alle relevanten Daten und Services einer Applikation bereit und ermöglichen die Kommunikation mit dem Backend-System. Im Onpremise-Bereich gibt es zwei mögliche Szenarien:
- Embedded SAP Gateway System
- Hub SAP Gateway System
Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, bilden das Gateway System und das Back-End System in der Embedded-Variante eine Einheit.
In der von SAP selbst veröffentlichten Architekturübersicht im Februar 2019 wird dieses Setup von der SAP selbst vorgeschlagen. Die Vorteile dieser Architektur sind geringere Wartungsaufwände und verringerte Zugriffszeiten.
Bei der Hub-Variante hingegen sind das Gateway und das Back-End System zwei dedizierte Server, die aber im selbsten Rechenzentrum stehen.
In diesem Szenario fallen zwar mehr Aufwände für Wartungsarbeiten an, jedoch kann mit einem dedizierten Gateway System eine höhere Verfügbarkeit erreicht werden. Außerdem kann das Gateway System als Verbindungspunkt für mehrere Back-End-Knoten fungieren. Eine genaue Auflistung der Vor- und Nachteile findet sich am Ende des Blog-Beitrags.
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Fiori-Apps in der Cloud
Wenn die Fiori-Apps über die Cloud bezogen werden, dann entfällt die Installation eines Gateway Systems. Die Funktionen, die vorher das Gateway System erfüllt hat, übernimmt nun die SCP. In diesem Szenario befinden sich alle Fiori-bezogenen Services innerhalb der Cloud. Das Back-End System steht nach wie vor sicher im eigenen Rechenzentrum. Damit die Kommunikation zwischen Cloud-Platform und Back-End System möglich ist, muss zudem der sogenannte SAP Cloud Connector installiert und konfiguriert werden. Dieses Szenario sieht dann wie folgt aus:
SAP Fiori Architekturüberblick – Vor- und Nachteile
Nachdem nun alle Fiori-Architekturszenarie vorgestellt worden sind, wird abschließend eine Übersicht der Vor- und Nachteile aufgezeigt. Die nachfolgende Tabelle zeigt diese in Kurzform auf.
Das Embedded-Szenario wird zwar von der SAP empfohlen, je nach Ausgangslage können auch die anderen beiden Szenarien in Betracht gezogen werden oder sind vielleicht sogar die bessere Alternative. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesem Beitrag eine kleine Übersicht auf die verschiedenen Architekturen geben und Ihnen zudem die Vor- und Nachteile der jeweiligen Variante bewusst machen konnte. Wenn Sie sich immer noch fragen, welche der Varianten für Sie am praktikabelsten ist, dann kommen Sie jederzeit gerne auf meine Kollegen und mich zurück.