Alexander Graf
28. Juli 2022

Die Great Resignation – Was können Sie tun?

Great Resignation

Seit Anfang 2021 zeichnet sich die „Great Resignation“ in Europa und somit auch in Deutschland ab. Gemeint ist damit eine (überdurchschnittlich) hohe Bereitschaft von Arbeitnehmenden, ihren Job zu kündigen. Möglicher Auslöser für „die große Kündigungswelle“ ist die Corona-Pandemie. Was dahintersteckt und wie Sie darauf reagieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist Great Resignation?

Great Resignation kann mit „Die Große Kündigung“ übersetzt werden und beschreibt mehr als eine reguläre Fluktuationswelle. Der Begriff beschreibt das Phänomen, dass branchenübergreifend überdurchschnittlich viele Mitarbeitende durch Unzufriedenheit im Job die Arbeitsstelle kündigen bzw. wechseln. Diesen Trend haben besonders die Lockdown-Zeiten ausgelöst: Zu Lockdown-Zeiten musste der Großteil der Mitarbeitenden remote und somit isoliert arbeiten – ein neues Arbeitsmodell, eine komplett neue Zeit, die viele Angestellten zum Nachdenken über die aktuelle Arbeitssituation angeregt hat:

  • Welchen Stellenwert hat mein Beruf?
  • Ist eine andere Arbeit für mich vielleicht attraktiver?
  • Sollte ich kündigen und nach etwas Neuem streben?

Fragen, die viele Mitarbeitende dazu gebracht haben, ihren Job infrage zu stellen. Unsicherheiten, die sowohl im sozialen als auch im beruflichen Umfeld auftreten (und durch die Pandemie bestärkt wurden), können bei vielen Leuten dazu führen, dass sie sich weniger motiviert fühlen.

Insbesondere während der Lockdown-Zeiten hat sich bei vielen die Unzufriedenheit im Privatleben aufgrund mangelnder Autonomie auch auf den Beruf ausgewirkt. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass Beschäftigte diese fehlende Autonomie im Privatleben auszugleichen versuchten, indem sie sich in der Arbeitswelt die Freiheit nehmen, einen neuen Beruf zu suchen.

Erfahren Sie, wie andere Unternehmen mit der Cloud-Suite SuccessFactors den Wandel von einer administrativen hin zu einer mitarbeiterorientierten und effizienten HR-Organisation geschafft haben.

Wie sieht’s in Deutschland aus?

Obwohl der Begriff „Great Resignation“ aus den USA stammt, wird er auch häufig in Deutschland genutzt: Schließlich hat eine belgische Studie 2021 herausgefunden, dass 6 % der deutschen Beschäftigten während der Lockdown-Zeit aus Pandemie-Gründen ihre Stelle aufgegeben haben. Dieser Wert stellt den höchsten in Europa dar.

Der Gallup-Index

Das Beratungsunternehmen Gallup veröffentlicht jährlich eine Studie, in der Arbeitnehmende insgesamt zwölf Fragen zu ihrem Arbeitsplatz beantworten. Die Studie zeigt, wie groß die emotionale Bindung zum Unternehmen ist und dadurch auch die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden. Pandemie-bedingt lag der Schwerpunkt der 2020-Studie auf den Auswirkungen der Corona-Krise.

Abbildung 1: Der Gallup-Engagement-Index über die Jahre. (Quelle: Gallup)

Für das Jahr 2020 haben die Forschenden herausgefunden, dass das Engagement von Mitarbeitenden zwar zugenommen hat, die Mehrheit (gut zwei Drittel der Befragten) allerdings weiterhin eine geringe emotionale Bindung zum Arbeitsplatz hat. Im März 2020 schauten lediglich 47 % der Befragten zuversichtlich auf die finanzielle Zukunft ihres Unternehmens. Diese Zahl ist Ende 2020 auf 77 % gestiegen.

Trotzdem gaben 35 % an, dass sie sich in den letzten 30 Tagen u. a. durch einen großen Workload ausgebrannt fühlten. Von diesen 35 % hatten 26 % eine hohe, 33 % eine geringe und 50 % gar keine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber. Außerdem glauben lediglich die Hälfte aller Befragten, dass sie in den nächsten drei Jahren weiterhin bei der gleichen Firma arbeiten werden.

Maßnahmen gegen Great Resignation

Wie können Sie nun sicherstellen, dass Ihre Mitarbeitenden zufriedener sind und somit nicht kündigen?

Transparente Kommunikation, flexibler Arbeitsplatz & Digitalisierung

Laut einer Studie sind Kommunikation und Leistungsanerkennung hier sehr wichtig: 93 % der Befragten würden ihren Job nicht wechseln, wenn ihre Vorgesetzten einfühlsamer wären. Hier können Leadership Coachings hilfreich sein, die sich auf die Bindung zwischen Belegschaft und Unternehmen fokussieren. Dabei können sowohl neue als auch erfahrene Führungskräfte von dem Coaching profitieren.

Wie oben bereits beschrieben, wünscht sich ein Großteil der Angestellten persönliche Team-Treffen auf der einen Seite, die meisten von ihnen (70 %) möchten dabei aber auch nicht auf Home-Office und flexiblere Arbeitszeiten verzichten. Das hybride Arbeitsmodell (Mix aus Remote- und Büro-Arbeit) wäre eine mögliche Lösung: Dadurch, dass Mitarbeitende selbst zwischen Remote-Arbeit oder Büro-Präsenz entscheiden, sind sie zufriedener und so steigert sich ihre Produktivität. Mittels Digitalisierung Routineaufgaben automatisieren und wertvolle Zeit gewinnen.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Mitarbeitende ist das Thema Digitalisierung – bedeutet: Moderne Arbeitsplätze, die durch Digitalisierungen den Arbeitsalltag vereinfachen, indem beispielsweise „zeitfressende“ Routineaufgaben durch Automatisierung rationalisiert werden. In einer Studie von UiPath im Jahr 2022 geben Arbeitnehmende an, dass der Zeit- und Produktivitätsdruck immens gestiegen ist und über 50 % der Arbeiterinnen und Arbeiter in Deutschland nicht mehr wissen, was ihr eigentlicher Job ist, da sie zusätzliche Projekte und administrative Aufgaben übernommen haben. Das Ziel der Unternehmen sollte also sein, durch mehr Automatisierung und Standardisierung Zeit zu schaffen, die die Angestellten für wertschöpfende Tätigkeiten nutzen können. Was wiederum auf die Mitarbeiterzufriedenheit einzahlt.

SAP SuccessFactors Employee Central

SAP SuccessFactors Employee Central: Das Mitarbeiterportal von morgen

Hier erhalten Sie einen dezidierten Einblick in SAP SuccessFactors Employee Central.

Zufriedene Mitarbeitende bleiben länger im Unternehmen

Die Lockdown-Zeit war für viele von uns eine schwierige Zeit, in der wir uns viele Gedanken um den Job und weitere Aspekte unseres Lebens gemacht haben. Unzufriedenheit, ein großer Workload und Autonomieverlust im Privatleben haben viele Arbeitnehmende dazu gebracht, ihren Job zu wechseln. Doch mit Maßnahmen wie transparenter Kommunikation, flexiblen Arbeitszeiten und Digitalisierung können Sie das Wohlbefinden, die Motivation und die Leistungsfähigkeit Ihrer Mitarbeitenden verbessern. Mit diesen Punkten sind Sie in der Lage, Mitarbeitende stärker an ihr Unternehmen zu binden und die Great Resignation zu einer regulären Fluktuationswelle zu degradieren.

Haben Sie Fragen zu Great Resignation, wie Sie Mitarbeitende besser motivieren oder Betriebsprozesse automatisieren können? Dann kommen Sie gerne auf mich zu!

Digitales Lernsystem zur Förderung Ihrer Mitarbeiter

Ein digitales Lernsystem oder Lernmanagement genannt ist das Herzstück der heutigen Personalabteilung und Entwicklung. Erfahren Sie mehr darüber!

Alexander Graf

Alexander Graf

Als Bereichsleiter „IT für HR“ unterstütze ich Sie gerne in der Digitalisierung Ihrer HR-Prozesse. Dabei habe ich mich auf die strategische Anwendungs- und Prozessberatung im Personalmanagement mit Fokus auf HR/HCM und Cloud-Lösungen wie SuccessFactors spezialisiert.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie mich!



Das könnte Sie auch interessieren

Mittlerweile ist in vielen Unternehmen die Arbeit aus dem Homeoffice zum neuen Standard geworden. Trotzdem haben Mitarbeiter weiterhin die Herausforderung, dass sie nicht wissen, wie sie effektiv im Homeoffice arbeiten […]

weiterlesen

Wissen Sie, wie effektiv Ihr Onboarding-Prozess wirklich ist? Oder was Sie tun können, um gezieltes Onboarding zu betreiben und die Fluktuationsquote zu senken? Vielleicht nutzen Sie einen papierbasierten Prozess für […]

weiterlesen

Die letzten zwei Jahre haben viele Aspekte unseres Berufsalltags geprägt. Wo die Remote-Arbeit vor der Pandemie in vielen Unternehmen noch eine Besonderheit war, prägen Homeoffice-Möglichkeiten & Co. mittlerweile das Bild. […]

weiterlesen

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte füllen Sie alle mit * gekennzeichneten Felder aus. Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.





Kontaktieren Sie uns!
Nadja Messer
Nadja Messer Kundenservice