Shawn Conley Sweeney
14. Mai 2025

Warum Personalabteilungen jetzt ihren Future Readiness Gap schließen müssen

Future Readiness Gap

„Schon wieder neue Tools, neue Prozesse, neue Rollen – und keiner fühlt sich vorbereitet!“ Unternehmen kämpfen einerseits mit der schwachen Konjunktur, andererseits mit dem hohen Tempo der digitalen Transformation. Mitarbeitende haben Mühe, ihr Wissen und Können up to date zu halten. Für Unternehmen heißt das: Ein Future Readiness Gap reißt auf. Und es wird zunehmend zum Risiko für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Höchste Zeit, zu handeln.

Was steckt hinter dem Future Readiness Gap?

Der Begriff beschreibt die wachsende Kluft zwischen dem rasanten Wandel in Wirtschaft und Technologie und der Fähigkeit von Unternehmen und deren Mitarbeitern, damit Schritt zu halten. Laut des Accenture Change Index ist der Wandel im Jahr 2024 um 33 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Dazu zählen neue Software-Lösungen, sich verändernde Kundenbedürfnisse oder KI-basierte Prozesse.
Viele Unternehmen merken zu spät, dass sie auf veraltete Prozesse setzen oder ihre Teams gar nicht wissen, wie sie mit den neuen Tools und Entwicklungen umgehen sollen. Die Folge ist in vielen Fällen ein Innovationsstau in Unternehmen, der Produktivitätseinbußen nach sich zieht.

Personalabteilungen geben die Richtung des Wandels vor

Wenn Unternehmen sich zukunftsfähig aufstellen und den Future Readiness Gap schließen möchten, kommt der Personalabteilung eine zentrale Rolle zu. Sie ist in der Lage, Mitarbeiter gezielt mit Schulungen zu versorgen, die Zukunftskompetenzen vermitteln. Klassische Präsenzschulungen werden dem individuellen Weiterbildungsbedarf oft nicht gerecht. Und Learning-on-the-job vermittelt eher zufällige anstatt gezielter Inhalte. Digitale Lernformate sind besser geeignet, um neues Wissen in die Organisation zu bringen. Sie sind flexibel und lassen sich optimal auf persönliche Bedarfe abstimmen.
Viele Unternehmen nutzen digitale Lernformate allerdings noch nicht im notwendigen Ausmaß. In der Konsequenz fühlen sich Personalabteilungen und Mitarbeiter häufig überfordert und unzureichend ausgestattet, obwohl sie gleichzeitig den Anspruch haben, Veränderungsprozesse aktiv mitzugestalten.

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So schließen Sie den Future Readiness Gap

Um die Lücke wirklich schließen zu können, sollten Unternehmen und deren Personalabteilungen einige Maßnahmen ergreifen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die fünf wichtigsten Maßnahmen vor:

1. Individualisierung der Lerninhalte

Mitarbeiter brauchen heute keine Seminare, die die gesamte Belegschaft ansprechen. Individuelle Lernpfade sorgen dafür, dass Mitarbeiter auf effiziente Weise Wissen erwerben, dass für ihre spezifische Rolle relevant ist. Moderne Learning Experience Platforms (LXP) unterstützen diesen Ansatz. Sie bieten personalisierte Inhalte, angepasst an Rollen, Ziele und Skills.

2. Lernerlebnis steigern

Die E-Learning-Plattformen aus dem letzten Jahrzehnt sind mittlerweile absolut überholt. Unternehmen sollten für die Schulung heute eher auf spielerische Schulungen mit interaktiven Formaten und Micro Learning setzen. Das macht es für alle Mitarbeiter attraktiver, sich weiterzubilden.

3. Führungskräfte als Lernbotschafter

Bei Schulungen könnten Unternehmen den Top-Down-Ansatz verfolgen: Wenn Führungskräfte mit gutem Beispiel voran gehen und selbst regelmäßig Schulungen absolvieren, könnten sie damit eine Inspiration für ihre Teams sein.

4. Lernkultur statt Lernpflicht

Die Weiterbildung aller Mitarbeiter sollte tief in die Unternehmenskultur verankert werden, sodass Mitarbeiter sie nicht als lästige Pflicht empfinden. Für den Erfolg entscheidend ist es, dass Lernen zum Arbeitsalltag gehört und Führungskräfte ihren Mitarbeitern immer ausreichend Zeit für Weiterbildungsmaßnahmen einräumen.

5. Strategische Wissensvermittlung

Es reicht nicht mehr, eine Unternehmensvision zu haben. Um mit den aktuellen Entwicklungen mithalten zu können, brauchen Unternehmen eine Strategie, die Wissensaufbau einschließt. Nach einer Analyse der Ist-Situation sollten Maßnahmen abgeleitet werden, um Lernprozesse zu etablieren, die effektiv zum Erreichen der Unternehmensvision beitragen.

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Fazit: Den Future Readiness Gap als Chance betrachten

Der Future Readiness Gap ist nicht nur eine Worthülse, sondern eine echte Herausforderung, der sich viele Unternehmen und Personalabteilungen aktuell stellen müssen.
Die gute Nachricht: Man kann den Gap auch als Chance begreifen. Denn Unternehmen, die jetzt anfangen, Mitarbeitende gezielt weiterzubilden, Lernformate neu zu denken und eine offene Lernkultur zu schaffen, stärken die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens.
Es geht nicht darum, perfekt auf alle denkbaren Entwicklungen vorbereitet zu sein, sondern die Organisation so aufzustellen, dass Mitarbeiter mit kommenden Veränderungen besser umgehen können und Teams kreative, innovative Antworten auf wirtschaftliche Herausforderungen finden. Der beste Zeitpunkt, um damit anzufangen? Genau jetzt.

Shawn Conley Sweeney

Shawn Conley Sweeney

Als Management- & Technologieberater unterstütze ich HR-Abteilungen von der strategischen HR-IT-Planung über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung dabei, HR-Prozesse effizienter zu gestalten und mit der passenden Software zu vereinfachen.

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