Shawn Conley Sweeney
9. September 2025

Fokussiertes Arbeiten: So steigern Sie Produktivität und Konzentration

Es ist ein Paradox der modernen Arbeitswelt: Noch nie standen uns so viele digitale Tools zur Verfügung, um Arbeit effizienter zu gestalten, und gleichzeitig war es für Mitarbeitende noch nie so schwierig, bei einer Aufgabe zu bleiben. Dabei entscheidet fokussiertes Arbeiten wesentlich über Produktivität, Qualität und Innovationskraft eines Unternehmens. Erfahren Sie, was die Hauptgründe für mangelnde Konzentration sind und was Einzelne und Unternehmen als Ganzes tun können, damit Mitarbeitende wieder fokussierter arbeiten können. Warum es so schwer ist, konzentriert zu bleiben

Was bringt Mitarbeitende aus dem Konzept?

Eine Hauptursache für fehlenden Fokus: Ablenkung. Digitale Kommunikation sorgt für ständige Reize, der Arbeitsalltag ist oft von Unterbrechungen geprägt und oft verstärkt die Unternehmenskultur den Effekt, wenn sie ständige Erreichbarkeit erwartet.

Aber auch individuelle Faktoren spielen hinein: fehlende Pausen, unklare Prioritäten oder eine Arbeitsumgebung, die Ruhe kaum zulässt. Ohne klare Strukturen geraten Mitarbeitende schnell in einen Modus des Dauerreagierens – sie beantworten Nachrichten, springen zwischen Tools hin und her und haben am Ende des Tages oft das Gefühl, nichts wirklich geschafft zu haben.

Infografik Ablenkung amArbeitsplatz

Quelle: https://de.statista.com/infografik/17433/fast-jeder-ist-am-arbeitsplatz-abgelenkt/

Die Folgen mangelnden Fokus

Verlorene Konzentration ist kein individuelles Problem, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte Organisation:

  • Die Produktivität sinkt, da Aufgaben länger dauern und häufiger Fehler passieren.
  • Der Stress nimmt zu, wenn Mitarbeitende ständig das Gefühl haben, hinterherzulaufen.
  • Die Ergebnisqualität leidet, weil Deep Work unmöglich ist und kreative Ideen im hektischen Arbeitsmodus untergehen.
  • Motivation und Bindung schwinden, wenn Ergebnisse ausbleiben und die Frustration steigt.

Fokus ist also nicht nur eine Frage der persönlichen Selbstorganisation, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen. Es ist im Interesse jedes Unternehmens seine Mitarbeitende dabei zu unterstützen, fokussiertes Arbeiten zu realisieren.

Was Mitarbeitende selbst tun können

Jeder Mitarbeitende kann selbst einiges tun, um den eigenen Fokus zurückzugewinnen. Viele Methoden sind wissenschaftlich fundiert oder haben sich seit Jahrzehnten im Unternehmensalltag bewährt:

Mit klaren Tagesprioritäten arbeiten

Die To-do-Listen sind oft lang. Wer sich aber einen Überblick über seine Aufgaben verschafft, diese nach Wichtigkeit und Dringlichkeit priorisiert, findet leichter die innere Ruhe, eine wichtige Aufgabe nach der anderen abzuarbeiten. Die Eisenhower-Matrix wurde von Stephen Covey bekannt gemacht und ist ein Ansatz, Tagesprioritäten zu setzen. Noch einfacher funktioniert das „Eat the Frog “-Prinzip: Hier wird die schwierigste Aufgabe identifiziert und zuerst erledigt, um dann den Kopf frei zu haben für das weitere Tagesgeschäft.

Ablenkungen reduzieren

Störquellen im Arbeitsalltag bewusst eliminieren: Benachrichtigungen am PC und Handy ausschalten, einen festen Arbeitsplatz wählen und für konzentrierte Phasen gezielt Störendes wie Anrufe oder Gespräche minimieren. Auch Tools wie Website- oder App-Blocker können helfen, fokussiert zu bleiben.

Kurze Pausen einlegen, um Energie neu aufzubauen

Regelmäßige, kurze Pausen fördern die Konzentration: Nach einer Konzentrationsphase bewusst für ein paar Minuten aufstehen, tief durchatmen oder an die frische Luft gehen. Dieses Aufladen schützt vor Ermüdung, steigert die geistige Frische und hilft, Aufgaben mit neuem Fokus anzugehen.

Aufgaben in kleinere Schritte aufteilen

Große Projekte in gut handhabbare Einzelschritte zerlegen: Wer die nächste Aufgabe klar vor Augen hat, fühlt sich seltener überfordert und verfolgt konsequenter Zwischenziele. Jeder geschaffte Schritt motiviert zusätzlich und führt Schritt für Schritt zum Erfolg.

Doch all diese Maßnahmen haben Grenzen, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Genau hier kommt das Unternehmen ins Spiel.

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Wie Arbeitgebende Fokusarbeit ermöglichen

Fokussiertes Arbeiten braucht Strukturen, die Ablenkung minimieren und Konzentration wertschätzen. Dafür können Unternehmen an mehreren Punkten ansetzen:

Transparente Prioritäten

Damit Mitarbeitende konzentriert arbeiten können, ist es entscheidend, dass sie jederzeit wissen, welche Aufgaben wirklich wichtig sind. Klare Zielvereinbarungen geben Orientierung und helfen, Überforderung zu vermeiden. Gleichzeitig unterstützen digitale Werkzeuge wie Trello oder der Microsoft Planner dabei, Aufgaben sichtbar zu machen, im Team transparent zu strukturieren und Abstimmungen zu vereinfachen –so kann jeder schnell Klarheit über To-dos und Prioritäten gewinnen und den Fokus auf die eigentliche Bearbeitung legen.

Gesunde Meetingpraxis

Meetings gehören zu den häufigsten Störungen im Arbeitsalltag. Rund zwei Arbeitstage pro Monat verbringen Mitarbeitende laut einer Microsoft-Studie in Meetings. Was Unternehmen tun können? Sie sollten die Notwendigkeit von Meetings hinterfragen und notwendige Termine klar strukturieren und kurzhalten. Damit schaffen sie wertvollen Freiraum für konzentriertes Arbeiten. Besonders wirksam sind feste meetingfreie Zeiten oder ganze Fokustage, an denen Teams ungestört an ihren Aufgaben arbeiten können.

Respekt vor Fokuszeiten

Unternehmen können gezielt Deep-Work-Phasen fördern, in denen Mitarbeitende ohne Störungen arbeiten können. Wichtig ist, dass ein „Bitte nicht stören“-Signal selbstverständlich respektiert wird. Digitale Hilfsmittel wie die Statusmeldungen in Microsoft Teams machen zudem transparent, wenn sich jemand in einer Fokuszeit befindet, und tragen so zu einer störungsfreien Arbeitsumgebung bei.

Digitale Prozesse entlasten

Statt einer Vielzahl an Kanälen braucht es klare Regeln, welche Tools für welche Kommunikation genutzt werden. Wenn Teams genau wissen, dass E-Mails nur für externe Kommunikation, Chattools für schnelle, informelle Abstimmungen und Projektplattformen für den Austausch zu Aufgaben genutzt werden, sinkt der Kommunikationsaufwand deutlich.

Arbeitsumgebung gestalten

Die Gestaltung der Arbeitsräume beeinflusst die Konzentration und Produktivität von Teams erheblich. Im Büro unterstützen akustisch abgeschirmte Rückzugsräume fokussiertes Arbeiten, während offene Flächen der Zusammenarbeit fördern. Sowohl im Büro als auch im Homeoffice können ergonomische Stühle, höhenverstellbare Tische und ausreichend Tageslicht präventiv gegen Müdigkeit und Verspannungen wirken.

Gesundheit und Energie stärken

Fokussiertes Arbeiten ist nur möglich, wenn Körper und Geist gesund sind. Betriebliche Angebote wie Sport- oder Achtsamkeitsprogramme, kurze Bewegungspausen oder flexible Arbeitszeiten zahlen direkt auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden ein. Unternehmen, die solche Initiativen unterstützen, schaffen eine Kultur, in der Energie, Kreativität und Motivation langfristig erhalten bleiben.

Die Rolle von HR im Aufbau einer fokusfördernden Arbeitskultur

Viele der fokusfördernden Maßnahmen liegen (auch) im Gestaltungsbereich von HR – selbst wenn dies nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist. Schließlich sind am Ende Führungskräfte und Teams gefragt, sich für maximale Produktivität zu organisieren. Was kann die Personalabteilung konkret tun?

  • Führungskräfte sensibilisieren, damit sie Fokuszeiten respektieren und selbst vorleben.
  • Trainings anbieten, die Mitarbeitenden Methoden für Zeitmanagement und Konzentration vermitteln.
  • Kulturarbeit leisten, indem sie ständige Erreichbarkeit hinterfragt und neue Regeln etabliert.
  • People Analytics nutzen, um Belastungstreiber wie Meetingdichte oder Überstunden sichtbar zu machen.

Damit schafft HR nicht nur die Rahmenbedingungen für konzentriertes Arbeiten, sondern positioniert sich auch als strategischer Partner für Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit.

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Fazit

Fokus ist keine individuelle Nebensache, sondern eine Frage von Strukturen, Kultur und Führung. Unternehmen, die gezielt Konzentration ermöglichen, gewinnen motivierte Mitarbeitende, steigern die Qualität ihrer Ergebnisse und sichern ihre Innovationskraft.

HR spielt dabei eine Schlüsselrolle – als Gestalter von Kultur, Enabler von Führungskräften und Treiber von Veränderung.

Fokussiertes Arbeiten ist kein Zufall. Es ist eine Entscheidung – und eine Investition, die sich für alle auszahlt. Haben Sie Fragen zur Fokusarbeit oder sind an digitalen Möglichkeiten interessiert, wie Ihr Unternehmen eine Fokuskultur etablieren kann? Kommen Sie auf uns zu! Unsere Experten beraten Sie gerne.

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FAQ

Warum fällt es Mitarbeitenden oft schwer, konzentriert zu arbeiten?

Ständige digitale Ablenkungen, fehlende Pausen, unklare Prioritäten und eine unruhige Arbeitsumgebung führen dazu, dass Mitarbeitende in einen Modus des Dauerreagierens geraten. Das Ergebnis: sinkende Produktivität, mehr Stress und geringere Motivation.

Was können Mitarbeitende selbst tun, um ihren Fokus zu stärken?

Hilfreich sind klare Tagesprioritäten, das Reduzieren von Ablenkungen, kurze Pausen zum Energieaufbau sowie das Aufteilen großer Aufgaben in kleinere Schritte. Diese Methoden schaffen Struktur und fördern kontinuierlichen Fortschritt.

Wie können Unternehmen eine fokusfördernde Arbeitskultur schaffen?

Arbeitgebende unterstützen konzentriertes Arbeiten durch transparente Prioritäten, gesunde Meetingpraxis, Respekt vor Fokuszeiten, klare Kommunikationsregeln, passende Arbeitsumgebungen sowie Angebote zur Stärkung von Gesundheit und Energie. HR übernimmt dabei eine Schlüsselrolle, indem es Führungskräfte sensibilisiert und Kulturarbeit leistet.

Shawn Conley Sweeney

Shawn Conley Sweeney

Als Management- & Technologieberater unterstütze ich HR-Abteilungen von der strategischen HR-IT-Planung über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung dabei, HR-Prozesse effizienter zu gestalten und mit der passenden Software zu vereinfachen.

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