Crossboarding – das neue Onboarding?
Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Kostenfaktor, der bei Recruiting- und Onboarding-Verfahren anfällt, nicht zu unterschätzen. Gibt es keine günstigere Alternative?
Ja, die gibt es: Sie heißt Crossboarding.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet Crossboarding?
Crossboarding ist einer der 3 Boarding-Prozesse, zu denen außerdem das On- und Offboarding zählt. On- und Offboarding verfolgen das Ziel, Mitarbeiter erfolgreich ein-, bzw. auszugliedern. Beim Crossboarding stehen vor allem Umschulungen innerhalb des Unternehmens im Fokus.
Personaler setzen auf Crossboarding, wenn sie freie Stellen intern besetzen. Bei dieser Gelegenheit schöpft das Unternehmen das Potenzial seiner Mitarbeiterschaft voll aus. Bestehende Mitarbeitende erlernen dabei neue Fähigkeiten oder erweitern bereits vorhandene.
Crossboarding hilft Mitarbeitenden dabei, sich in ihre neuen Rollen einzugewöhnen und stattet sie mit notwendigem Knowhow aus. Dazu gehören:
- Relevante KPIs
- Notwendige Fähigkeiten
- Berichtstruktur in der neuen Abteilung
- Funktionelle Informationen
- Dress-Code
Im Rahmen des Crossboardings haben Personaler die Möglichkeit, neue Karrierechancen für das Personal bereitzustellen. Zudem finden sie heraus, auf welche Weise und in welchen anderen Rollen Mitarbeitende das Unternehmen bereichern könnten. Damit folgen sie dem zentralen Gedanken des Crossboardings: Der Schlüssel zu Unternehmens-Wachstum muss nicht zwangsläufig von außen kommen.
Crossboarding maximiert die Produktivität der Mitarbeiter und reduziert gleichzeitig ein Gefühl der Monotonie am Arbeitsplatz.
Mehr Motivation und geringere Kosten durch Crossboarding
Von Crossboarding-Prozessen profitieren Unternehmen und Personal gleichermaßen. Im Folgenden sind die Vorteile aufgelistet, die sich aus Crossboarding-Prozessen ergeben.
Kostensenkung
Es ist deutlich kostengünstiger, bereits bestehende Mitarbeitende in neuen Positionen einzusetzen, als externe Recruiting-Prozesse zu starten und durchzuführen. Für kleine und mittelständische Unternehmen kann die Kosteneinsparung bereits Grund genug sein, Crossboarding-Prozesse bevorzugt einzusetzen.
Motivation bestehender Mitarbeitenden
Crossboarding ist für Mitarbeitende eine Form der Anerkennung. Der Aufwand, den Verantwortliche betreiben, um Mitarbeitende weiterzubilden, drückt Wertschätzung aus. Das Unternehmen investiert Zeit und Ressourcen. Durch so gerichtete Maßnahmen entsteht eine „Lern-Atmosphäre“. In dieser sind Mitarbeitende motiviert, sich weiterzubilden und ihre Fähigkeiten auszubauen. Das Gefühl, dass harte Arbeit und gute Performance belohnt werden, fördert die Motivation und Produktivität der Mitarbeiterschaft zusätzlich.
Gutes Verständnis der Unternehmenskultur
Bestehende Mitarbeitende sind bereits mit der Unternehmenskultur vertraut. Sie haben einen Überblick über das große Ganze, sie kennen die Vision, die Ziele und die Philosophie des Unternehmens. Ihre Einstellungen und Wertvorstellungen stimmen mit den Werten des Unternehmens überein. Kurzum: Sie haben bewiesen, dass sie zum Unternehmen passen. Bei neuen Mitarbeitenden können Personaler dieses Potenzial höchstens vermuten. Cultural Fit ist ein wichtiger Einflussfaktor auf die Produktivität und die Zufriedenheit eines Mitarbeitenden.
Aufstiegschancen
Vorgesetzte sollten sich die Zeit nehmen, mit ihren Mitarbeitenden über deren Wünsche und Ziele für die Zukunft zu sprechen. So können sie gemeinsam Karriere-Pläne entwickeln, die mit den Vorstellungen der Mitarbeitenden übereinstimmen. Sie stärken auf diese Weise das Vertrauen des Personals in die Tatsache, dass gute Leistungen belohnt werden und dass es Spielraum für Aufstiegsmöglichkeiten gibt.
Bestehendes soziales Netzwerk
Bestehendes Personal verfügt über notwendige soziale Beziehungen. Es kennt die Team- und Hierarchie-Strukturen im Unternehmen. Dieses soziale Netzwerk hilft Mitarbeitern dabei, sich zügig in ihr neues Arbeitsumfeld einzufinden. Oft scheitern Onboarding-Prozesse, weil die Onboardees keine ausreichenden Arbeitsbeziehungen knüpfen können. Ein Gefühl der Akzeptanz ist entscheidend für Produktivität, Motivation und Zufriedenheit.
Wann ist Crossboarding notwendig?
Es gibt zahlreiche Situationen und Gründe, die Crossboarding-Maßnahmen erforderlich machen. In diesem Beitrag ging es vor allem um Veränderungen von Positionen und Aufgabenfeldern. Aber auch Mitarbeitende, die beispielsweise aus der Elternschaft in das Unternehmen zurückkehren, profitieren von Crossboarding. Ebenso erfordern Vertragsänderungen wie eine Verschiebung von einer Teilzeit- in eine Vollzeitbeschäftigung entsprechende Maßnahmen.
Fazit
Crossboarding kommt innerhalb eines Unternehmens immer dann zum Einsatz, wenn sich etwas an der Position und den Aufgaben eines Mitarbeitenden verändert. Das ist nach einer längeren Auszeit sowie einer Vertragsänderung der Fall. Besonders gewinnbringend sind solche Maßnahmen, wenn sie darauf abzielen, Mitarbeitende umzuschulen und mit neuen Fähigkeiten auszustatten. So können Unternehmen freie Stellen mit eigenen Mitarbeitenden besetzen, die ihre Qualifikationen und Cultural Fit bereits unter Beweis gestellt haben. Personaler schöpfen so die bereits vorhandenen Potenziale der Mitarbeiterschaft voll aus. Gleichzeitig verzichten sie auf zeit- und kostenintensive externe Bewerbungsverfahren. Langfristig steigern Crossboarding-Prozesse die Motivation, Produktivität und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden.
Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind und sich überlegen, auch in Ihrem Unternehmen vermehrt auf Crossboarding zu setzen, kontaktieren Sie uns gerne. Gemeinsam überlegen wir uns eine für Sie passende Strategie. Wir unterstützen Sie zudem dabei, diese Prozesse digital in Ihrem SAP-HCM-System abzubilden.
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FAQ
Was ist Crossboarding?
Crossboarding gehört zu den drei unterschiedlichen Boarding-Prozessen eines Unternehmens. Während das On- bzw. Offboarding dafür eingesetzt wird, um Mitarbeitende erfolgreich ein- bzw. auszugliedern, unterstützt das Crossboarding bestehendes Personal. Hier stehen vor allem Schulungen im Fokus, um Mitarbeitende stets weiterzuentwickeln.
Wann wird Crossboarding eingesetzt?
Crossboarding setzt ein Unternehmen ein, wenn es freie Stellen intern besetzen wollen. Bestehendes Personal lernen mit Schulungen neue Fähigkeiten, damit sie den neuen Anforderungen gerecht werden können. So können Unternehmen das volle Potenzial der Belegschaft ausnutzen.
Welche Vorteile bietet Crossboarding?
Unternehmen profitieren von folgenden Vorteilen, wenn sie Crossboarding einsetzen:
- Kostensenkung
- Motivationssteigerung bestehender Mitarbeitender
- Besseres Verständnis der Unternehmenskultur
- Aufstiegschancen
- Bestehendes soziales Netzwerk
Ein Kommentar zu "Crossboarding – das neue Onboarding?"
Crossboarding klingt wie ein gutes Konzept, aber die wissenschaftliche Datenlage zu diesem Thema ist extrem dünn. Schade eigentlich!