
Der Unterschied zwischen LMS & LXP

Für die Digitalisierung des Schulungsmanagements bietet sich eine Vielzahl an technischen Lösungen an. LMS umfasst dabei Learning-Management-Systeme wie etwa das SAP-SuccessFactors-Modul Learning. LXP steht hingegen für Learning-Experience-Plattformen. Wo der Unterschied liegt, wann sich welche Lösung mehr anbietet und wie Sie Pflichtschulungen am besten abbilden können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitern ist für Unternehmen essenziell. Spätestens Corona zeigte jedoch, dass die Digitalisierung des Schulungsmanagements noch viel Optimierungspotenzial birgt. E-Learning-Kurse haben dabei den Vorteil, dass Ihre Mitarbeiter ortsunabhängig und flexibel Schulungen wahrnehmen können. Insbesondere für Pflichtschulungen stellen digitale Lernsysteme daher eine große Chance dar, weil sie die reibungslose Kontinuität des Weiterbildungsangebots sicherstellen.
Learning Management System (LMS)
Learning Management System (LMS) ist ein Sammelbegriff für digitale Schulungssysteme mit dem traditionelleren Top-Down-Konzept. Top-Down meint dabei die Vorgabe von Lerninhalten und Lernzielen durch den Lehrenden. Ein Beispiel hierfür ist das Modul SuccessFactors Learning als Bestandteil der SuccessFactors-Cloud-Lösung von SAP. Im Rahmen der Digitalisierung des Schulungsmanagements bilden LMS-Lösungen wie dieses etwa Schulungskataloge, Qualifikationen und Kompetenzen ab, verwalten Kosten und Stornierungen oder werten das Lernverhalten von Mitarbeitern aus. Hinzu kommen rechtliche Prüfungen, regelmäßige Beurteilungsprozesse und beispielsweise die Erstellung sowie Auswertung von Fragebögen zur Schulung bzw. zum Lernerfolg. Speziell für Unternehmen mit Pflichtschulungen und gesetzlichen Reporting-Pflichten bieten digitale Lernsysteme deshalb viele Vorteile.
Das Top-Down-Konzept des LMS-Ansatzes orientiert sich an der klassischen Art des Lernens nach festen Vorgaben und vorgeschriebenen Lernzielen. Die Lerninhalte werden dabei in einer bestimmten Reihenfolge absolviert und von Abschlussprüfungen begleitet. Die Mitarbeiter sind bei Learning-Management-Systemen deshalb an einen gewissen Lernpfad gebunden und haben wenig Einfluss auf einen individuellen Weiterbildungsprozess. Sowohl die Mitarbeiter als auch ihre Vorgesetzten profitieren durch diese Linearität von einer guten Planbarkeit und Überprüfbarkeit der Lernerfolge.
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Learning Experience Platform (LXP)
Auch Learning-Experience-Plattformen (LXP) realisieren verschiedene Möglichkeiten des digitalen Schulungsmanagements im Personalwesen. Dabei erfüllen und vereinfachen sie administrative Aufgaben und stärken die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und den Kursleitern.
Wie der Name bereits andeutet, stützen sich LXPs allerdings deutlich auf individuellere Lernerfahrungen im Weiterbildungsprozess. Die Lernerfahrung (Experience) steht hier klar im Fokus dieser Lösungen. LXPs wie zum Beispiel Claned bieten Mitarbeitern deshalb die Möglichkeit, Kurse und Lektionen nach eigenem Bedarf und persönlichem Interesse zu wählen. Die Chance zur aktiven Mitgestaltung des Lernpfads verfolgt das Ziel, die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen und so steilere Erfolgskurven zu erreichen.
Gleichzeitig ergibt sich aus dieser Eigenverantwortung der Nachteil, dass der Lernprozess unübersichtlicher und schwer vergleichbar wird. Das Management der Weiterbildung ist dadurch komplexer und meist auch kostspieliger für das Unternehmen.
LMS vs. LXP – Wann nutze ich was?
Ein digitales Schulungsmanagement hat viele Vorteile, doch die Wahl für eine konkrete technische Lösung hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist nicht immer einfach. Wenn Sie zwischen LMS und LXP schwanken, sollten Sie die Entscheidung insbesondere an den konkreten Zielen der Weiterbildungsmaßnahmen ausrichten. Verfolgt die Personalabteilung mit den Schulungen eine bestimmte Absicht für festgelegte Unternehmensstrategien, so bietet sich die strukturierte LMS-Methode an. Diese führt Ihre Mitarbeiter an einem fixen Plan entlang zum gewünschten Ergebnis und ermöglicht es dem Management zugleich, stets alle Fortschritte im Überblick zu haben. Das gezielte, lineare Vorgehen ist tendenziell außerdem günstiger und organisatorisch weniger komplex. Es eignet sich deshalb insbesondere für Pflichtschulungen.
Geben die Unternehmensziele weniger dringende, spezifische Schulungsmaßnahmen vor, dann kann die LXP-Methode effektiv sein. Aufgrund freierer Kurswahlen folgen Mitarbeiter hier ihren eigenen Vorlieben und Interessen, sodass persönliche Stärken deutlicher hervorkommen. Die Individualisierung und Gamification des Lernpfads sorgen dabei nicht nur für mehr Motivation, sondern zusätzlich für Spezialisierungsmöglichkeiten und Flexibilität. Auch diese Freiheiten können sich schließlich wiederum für das Unternehmen auszahlen.

Fazit
Die Digitalisierung im Schulungsmanagement bietet viele Chancen für Ihr Unternehmen und kann sehr unterschiedlich realisiert werden. Bei der Wahl zwischen der Top-Down-Methode LMS und dem flexiblerem LXP-Ansatz kann ich deshalb keine verallgemeinerte Empfehlung aussprechen. Ausnahmen bilden hier gewisse Pflichtschulungen, die unter Umständen sehr feste Vorgaben haben und mitunter an zeitliche Fristen gebunden sind. Insgesamt lässt sich deshalb schließen, dass die Weiterbildungsziele ausschlaggebend für die Wahl der richtigen Lernmethode sind.
Final ist Ihr Unternehmen stets klar im Vorteil, wenn Ihr Personalwesen die Charaktere der Mitarbeiter gut einschätzen kann, da Lernprozesse schlussendlich sehr individuell sind. So gibt es durchaus auch Personen, die sich aller Überlegungen zum Trotz in der LMS-Methode motivierter fühlen als beim freien LXP-Ansatz. Die beste Wahl zwischen LMS und LXP treffen Sie deshalb bei einer genauen Betrachtung Ihrer Unternehmensziele und der Mitarbeiterpersönlichkeiten.