Oracle vs. SuccessFactors vs. Workday – 3 Lösungen im Vergleich
Ob Recruiting, Onboarding oder Mitarbeiterentwicklung - das Personalwesen steht heute vor größeren Herausforderungen als je zuvor. Alle HR-Aufgaben benötigen Zeit und Ressourcen. Um die besten Mitarbeitenden zu finden und zu halten, braucht das Personalwesen vor allem die Unterstützung der Digitalisierung, um im „War for Talents“ bestehen zu können. Hinzu kommen die Erwartungen an die digitalisierte HR-Abteilung, effizient und möglichst automatisiert zu arbeiten, um sich besser auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. In Gesprächen mit unseren Kunden begegne ich daher immer wieder der Frage, welche HR-Software für das Unternehmen am besten geeignet ist. In diesem Blogbeitrag möchte ich Ihnen mit diesem HR-Softwarevergleich einen Überblick über die drei Lösungen Oracle, SuccessFactors und Workday geben.
Drei HR-Software-Lösungen unter der Lupe
Oracle, Workday und SuccessFactos sind HXM-Suiten und die Marktführer unter den HR-Lösungen. Dabei liegt der Unterschied zwischen HXM (Human Experience Management) und HCM (Human Capital Management) hauptsächlich in der Schwerpunktsetzung. Während beim HCM der Wert der Mitarbeitenden als Kapital im Vordergrund steht, ist HXM eine Weiterentwicklung von HCM, die sich stärker auf den Mitarbeitenden und sein Wohlbefinden konzentriert.
In diesem Vergleich werde ich mich vor allem darauf konzentrieren, wie weit Oracle, Workday und SuccessFactos in der Umsetzung ihrer Visionen sind und welche Geschäftsfähigkeiten und Kundenanforderungen bereits abgedeckt werden.
Generell sollte eine HR-Suite die folgenden grundlegenden Anforderungen abdecken:
Im Folgenden werde ich die Stärken und Schwächen der Lösungen genauer erläutern und zeigen, welche Punkte bei den einzelnen Lösungen vorhanden sind und welche nicht abgedeckt werden.
Oracle
Stärken
Oracle überzeugt durch hohe Anpassbarkeit, da es ein starkes Security Monitoring gibt und damit verbunden auch viel Individualität in den Core-Prozessen und Workflows. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, eigene Konfigurationen und Konfigurationen für Landesgesellschaften entsprechend einzurichten. Dabei ist Oracle besonders auf große Konzerne und multinationale Unternehmen ausgelegt. Durch die Individualisierbarkeit kann die HR-Suite auf verschiedene Branchen und deren spezifische Anforderungen zugeschnitten werden. Ebenfalls hat Oracle sehr viele leistungsstarke Analyse- und Berichterstattungstools im Standard-Portfolio mit einer integrierten KI, um datengesteuerte Einblicke zu ermöglichen, Vorhersagen zu treffen und Automatisierungen zu ermöglichen.
Schwächen
Dadurch, dass Oracle vielseitig anpassbar ist, sind natürlich auch viele Konfigurationsmöglichkeiten vorhanden. Diese Menge an Konfigurationsoptionen können Schulungsbedarfe und Anpassungszeiten mit sich bringen, da die Mitarbeitenden sich zuerst in die Systeme einarbeiten müssen. Für kleine Unternehmen ist Oracle weniger geeignet, da vergleichsweisen viel konfiguriert werden muss und dies mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand einhergeht. Ebenfalls erfordern die benutzerdefinierten Anpassungen möglicherweise zusätzliche Ressourcen, die sich um die Betreuung und den Betrieb von Oracle kümmern.
Fazit
Wenn Sie einen Blick zurück auf die HR-Suite-Anforderungen werfen, dann kann zusammenfassend gesagt werden, dass alles vorhanden ist außer das Azubi-Management, eine Einsatzplanung und die native Entgeltabrechnung.
SuccessFactors
Stärken
SuccessFactors ist die führende Lösung im DACH-Raum und richtet sich primär an den Mittelstand und Großunternehmen aber auch an internationale Unternehmen Ein großer Vorteil der Lösung ist, dass bei SuccessFactors die Allianz im Vordergrund steht. Mit über 400 Partnern ergeben sich viele Möglichkeiten, Apps oder Integrationen, auch von Drittanbietern, aus dem DACH-Raum in SuccessFactors einzubinden. Ähnlich wie bei Oracle gibt es zwar keinen Branchen-Fokus, aber es gibt die Möglichkeit, branchenspezifische Templates von IT-Dienstleistern einzubinden, sodass eine schnelle Grundeinrichtung erfolgen kann. Basierend auf diesen Vorlagen können dann auch eigene Anpassung umgesetzt werden.
Da die SAP SuccessFactors entwickelt hat, kann es dementsprechend einfach in das SAP-Ecosystem integriert werden. Bei der Nutzung von SuccessFactors profitieren Kunden von den Erfahrungen der SAP und können sich an den Best-Practices von verschiedenen Unternehmen in über 100 Ländern orientieren. Dies wird unterstützt von der umfangreichen Community, der DSAG und dem damit einhergehenden großen Beraterpool. Weiter bietet SuccessFactors umfangreiche Self-Service-Möglichkeiten und eine vollumfängliche Abdeckung des Mitarbeiterzyklus an. Auch die Usability wird immer besser und ist für jedes Endgerät geeignet. Die Server und Datenstandorte befinden sich in Deutschland und für eine Cloud-Software bietet SuccessFactors gute Individualisierungsmöglichkeiten.
Schwächen
Schwächen hat SuccessFactors insbesondere bei der intensiven Einarbeitungszeit für Personaler und Mitarbeitende, da sich im Vergleich zum HCM-System viel in der Arbeitsweise geändert hat. Hier empfiehlt es sich, an Discovery-Workshops teilzunehmen, um zu lernen, wie man am effektivsten mit dem System arbeitet. Da SuccessFactors eine Cloud-Lösung ist, gibt es gewisse Einschränkungen der Anpassbarkeit. Vollumfänglich ist die Suite nur durch den Zukauf von anderen Software-Programmen, wie beispielsweise Workzone, BTP oder die SAP Analytics Cloud. Trotzdem gibt es bei dem Zukauf von Modulen keine einheitliche Darstellung im System oder eine gradlinige Usability. Ebenfalls fehlen der eigenen IT häufig Kompetenzen zur Systembetreuung.
Fazit
Die Abdeckung der HR-Suite-Anforderungen ist grundsätzlich sehr gut. Es gilt jedoch zu beachten, dass bestimmte Funktionalitäten nur durch den Zukauf von Workzone, SAP Concur, Qualtrix und der SAP Analytics Cloud verfügbar sind. Auch SuccessFactors bietet kein Azubi-Management und keine Entgeltabrechnung an. Es gibt grundsätzlich die Employee Central Payroll, also eine Entgeltabrechnung in SuccessFactors. Jedoch basiert dieses auf einem H4S4-System und die zukünftige native Entgeltabrechnung in SuccessFactors befindet sich momentan noch in Entwicklung. Zusätzlich hat SuccessFactors selbst keine digitale Personalakte, aber es gibt die Möglichkeit, mit Partnern eine solche zu integrieren.
Workday
Stärken
Die HR-Suite Workday wurde speziell für den großen Mittelstand und Großunternehmen entwickelt. Mit mehr als 10.000 Organisationen weltweit wird Workday in zahlreichen Branchen erfolgreich eingesetzt. Das „Power of 1“-Konzept von Workday sorgt dafür, dass alle auf derselben Softwareversion arbeiten, was das Einspielen von Updates besonders einfach und effizient macht. Da der Fokus von Workday von Anfang an darauf lag, dass alles aus einer Hand kommt, bringt Workday große Vorteile in der Benutzererfahrung mit sich. Die Module der Software sind nahtlos integriert, sodass wenig externes Knowhow für Anpassungen benötigt wird. Die einheitliche und klare Darstellung der Benutzeroberfläche sowie die Möglichkeit, individuelle Dashboards zu erstellen, ermöglichen es Unternehmen, die Software genau auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Zusätzlich ist das HR-System sehr stark in der Employee-Experience und punktet vor allem mit einer sehr hohen Kundenzufriedenheit. Besonders für global agierende Unternehmen ist Workday aufgrund seiner Flexibilität und Skalierbarkeit gut geeignet. Durch die vollständige Abdeckung der Cloud können neue Standorte einfach dazugeschaltet werden.
Schwächen
Dennoch gibt es auch bei Workday einige Schwächen. So ist die Anzahl der Implementierungspartner abseits der großen IT-Dienstleister bislang begrenzt. Weiter gestaltet sich die Integration von Drittanbietern als herausfordernd, denn auch wenn Workday über verschiedene Partnerschaften verfügt und ein Datentransfer möglich ist, können Schwierigkeiten mit Drittanbietern entstehen. Zudem sind die Standardprozesse der Software stark auf amerikanische Unternehmensanforderungen im HR-Bereich zugeschnitten. Daher muss individuell geschaut werden, inwiefern die Best-Practices zum eigenen Unternehmen passen. Updates erfolgen im halbjährlichen Zyklus, was eine gewisse Planbarkeit erfordert.
Fazit
Auch hier ist die Abdeckung der HR-Suite-Anforderungen grundsätzlich sehr gut. Bei den HR-Suite-Anforderungen wird auch bei Workday das Azubi-Management nicht mit abgedeckt. Ebenfalls gibt es auch kein Reisemanagement und keine native Payroll in Workday, dennoch bietet sich hier die Möglichkeit, dies durch Drittsysteme anzubinden.
HR-Suiten im direkten Vergleich
Die Wahl der richtigen HR-Software hängt stark von den individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens ab. Oracle, SuccessFactors und Workday bieten alle leistungsstarke Lösungen, die in verschiedenen Bereichen überzeugen. Oracle ist besonders für multinationale Unternehmen geeignet, die Wert auf umfassende Anpassbarkeit und leistungsstarke Analysen legen. SuccessFactors punktet mit einem starken Partnernetzwerk und einer engen Integration in das SAP-Ökosystem, während Workday sich durch seine Benutzerfreundlichkeit, die nahtlose Integration und die hohe Kundenzufriedenheit auszeichnet. Jedes System hat jedoch auch Schwächen, wie eingeschränkte Anpassungsfähigkeit bei Cloud-Lösungen oder begrenzte Funktionalitäten ohne Zukäufe.
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