SuccessFactors mit SAP BTP erweitern: Mehr Flexibilität im HR
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste zusammengefasst
- Side-by-Side Extensibility: So funktioniert die Erweiterung über die SAP BTP
- Praxisbeispiel: Erweiterung im Learning-Prozess
- Wie SAP BTP im Hintergrund arbeitet
- APIs: Der sichere Zugang zu SuccessFactors-Daten
- Extensibility Service: Die Brücke zwischen Systemen
- CAP (Cloud Application Programming Model)
- Business Application Studio: Entwicklung im Browser
- Cloud Foundry: Deployment & Laufzeitumgebung
- Integration Suite: Datenflüsse orchestrieren
- Event Mesh: Echtzeitkommunikation für dynamische HR-Prozesse
- SAP HANA Cloud: Erweiterte Datenhaltung
- Mehr als nur Erweiterungen: SAP Build Work Zone & Low-Code für HR
- Fazit: Die SAP BTP als Enabler für moderne Personalarbeit
- FAQ
- 1. Warum ist die SAP BTP eine sinnvolle Ergänzung zu SuccessFactors im HR-Bereich?
- 2. Welche typischen Use Cases lassen sich über die SAP BTP realisieren?
- 3. Wie funktioniert die Integration zwischen SuccessFactors und SAP BTP technisch?
- 4. Welche Vorteile bietet die SAP BTP für HR-Anwender konkret?
- 5. Ist für HR-Erweiterungen auf der BTP zwingend IT-Know-how erforderlich?
Das Wichtigste zusammengefasst
- Standardisierung und Clean-Core: SuccessFactors liefert die standardisierte HR-Basis. Erweiterungen werden nicht im Standardkern gebaut, sondern sauber über die BTP umgesetzt.Der Clean-Core-Ansatz sorgt dafür, den Kern von SAP-Systemen frei von individuellen Modifikationen zu halten, um eine stabile und zukunftsfähige Systemarchitektur zu gewährleisten.
- SAP BTP ergänzt SuccessFactors flexibel über Side-by-Side-Apps – ohne den Standard zu verändern.
- APIs verbinden Systeme, und Daten fließen kontrolliert zwischen SAP- und Non-SAP-Lösungen.
- Mehrwert für HR: weniger Medienbrüche, mehr Automatisierung, bessere Nutzer-Experience, höhere Flexibilität.
Side-by-Side Extensibility: So funktioniert die Erweiterung über die SAP BTP
Als Public-Cloud-Lösung folgt SuccessFactors dem Prinzip „Keep the Core Clean“. Das bedeutet: Der Standard, H4S4, bleibt unverändert, Updates laufen stabil und der Wartungsaufwand bleibt berechenbar. Dieser Ansatz sorgt zwar für Stabilität, schränkt jedoch die klassischen Anpassungsmöglichkeiten ein. Unternehmen, die aus ihrer On-Premise-Historie nahezu grenzenlose Erweiterungsmöglichkeiten gewohnt sind, stoßen beim Wechsel zu SuccessFactors schnell an ihre Grenzen – insbesondere, wenn komplexe HR-Prozesse vollständig digital abgebildet werden sollen.
An genau dieser Stelle kommt die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) ins Spiel. Mit der Side-by-Side-Extensibility ermöglicht sie die Entwicklung ergänzender Anwendungen, mit denen sich SuccessFactors funktional erweitern lässt, ohne den Kern zu verändern. Durch ihre offene Cloud-Architektur vereint die SAP BTP zudem SAP- und Non-SAP-Systeme auf einer zentralen Plattform und schafft so eine einheitliche und integrierte Datenlandschaft. Anwender profitieren von leicht zugänglichen Apps mit Fiori-Oberflächen, die nahtlos auf verteilte Daten aus SuccessFactors über Schnittstellen (APIs) zugreifen. Dadurch erleben sie eine konsistente und moderne HR-User-Experience. Das Anmeldeverfahren per Single Sign-On hat den Vorteil, dass sich der Benutzer nicht erneut anmelden muss.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
- Höhere Flexibilität bei der Umsetzung individueller HR-Prozesse
- Einfache Integration von SAP- und Non-SAP-Systemen
- Moderne, leicht zugängliche Apps – auch mobil
- Leicht zugängliche One-System-Experience ohne Medienbrüche
Praxisbeispiel: Erweiterung im Learning-Prozess
Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, dass ihre HR-IT-Landschaft aus mehreren Systemen besteht – z. B. SuccessFactors als zentrale HR-Plattform und diverse externe Trainings- oder Weiterbildungslösungen.
Ein häufiges Szenario: Mitarbeitende sollen externe Trainings beantragen können, die dann von Führungskräften genehmigt werden. Nach der Freigabe soll das Training automatisch in der Learning History erscheinen.
Der Anspruch: Die Nutzung soll für die Mitarbeitenden so einfach und einheitlich wie möglich sein – unabhängig davon, wie viele Technologien tatsächlich zusammenspielen –, um eine One-System-Experience zu schaffen.
Wie das funktioniert:
- Die Mitarbeitenden öffnen über eine Kachel eine SAP BTP-App (z. B. für Trainingsanträge), die nahtlos an SuccessFactors angebunden ist.
- Die App zeigt sowohl bisherig als auch neue Anträge einheitlich an. Single Sign-On sorgt dafür, dass keine weitere Anmeldung für die Nutzenden nötig ist.
- Führungskräfte sehen in SuccessFactors ein To-Do-Item in ihrer Aufgabenliste und öffnen darüber die Genehmigungsansicht.
- Nach der Freigabe wird der Datensatz über die Schnittstelle automatisch in SuccessFactors aktualisiert und die Training History des Mitarbeitenden wird erfasst.
Obwohl technisch mehrere Systeme beteiligt sind, wirkt der Prozess für alle Beteiligten wie ein einziger, integrierter Workflow.

Wie SAP BTP im Hintergrund arbeitet
Die SAP BTP vereint unterschiedliche technische Bausteine, die gemeinsam ein leistungsfähiges Fundament für Erweiterungen und Integrationen schaffen. Dabei arbeitet jede Komponente wie ein präzises Zahnrad im Gesamtmechanismus, um Erweiterungen und Integrationsszenarien für SAP- und Non-SAP-Anwendungen zu ermöglichen. Unternehmen können somit maßgeschneiderte Applikationen entwickeln, Schnittstellen zu Drittanbietern realisieren und komplexe Workflows automatisieren, ohne die Standardsoftware zu verändern. Das Ziel ist eine Architektur, die flexibel auf neue Anforderungen reagieren kann, ohne Instabilität oder zusätzlichen Wartungsaufwand zu erzeugen. Im Folgenden findet sich ein Beispiel hierzu.
APIs: Der sichere Zugang zu SuccessFactors-Daten
SuccessFactors stellt über OData-APIs genau definierte Endpunkte für Lese- und Schreibvorgänge bereit. Diese Schnittstellen sorgen für transparente und kontrollierte Datenflüsse und fördern somit einen sicheren und transparenten Datenaustausch. Die SAP BTP nutzt diese APIs, um Daten aus SuccessFactors im Rahmen von Synchronisationen, Workflows oder Erweiterungsanwendungen abzurufen, zu validieren oder zu aktualisieren.
Extensibility Service: Die Brücke zwischen Systemen
Damit die API-Kommunikation reibungslos funktioniert, etabliert der Extensibility Service auf der SAP BTP als technisches Bindeglied zwischen SAP-Systemen, die technische Vertrauensstellung. Er regelt Berechtigungen, Token und Zugriffspfade und stellt zudem sicher, dass nur autorisierte Anwendungen mit SuccessFactors interagieren können.
CAP (Cloud Application Programming Model)
Mit CAP werden Geschäftslogik, Datenmodelle und Benutzeroberflächen strukturiert entwickelt. Unternehmen profitieren von:
- wiederverwendbaren Services,
- klaren Modellen und standardisierten Code-Strukturen sowie
- hoher Geschwindigkeit bei Entwicklung und Anpassung.
UI-Komponenten werden in der Regel über SAPUI5 oder Fiori Elements umgesetzt. Dadurch entsteht ein einheitliches Look-and-feel.
Business Application Studio: Entwicklung im Browser
Das Business Application Studio stellt eine vorkonfigurierte, cloudbasierte Entwicklungsumgebung auf der SAP Business Technology Platform bereit und vereinfacht:
- das Erstellen von Prototypen,
- die Modellierung von Services und
- das Deployment in die Cloud.
Dank browserbasierter Nutzung entfällt die lokale Installation.
Cloud Foundry: Deployment & Laufzeitumgebung
Apps, Services und Integrationslogiken werden in Cloud Foundry bereitgestellt. Die Plattform übernimmt Skalierung, Bereitstellung und technische Administration – ideal für HR-Teams, die zuverlässige Laufzeiten und hohe Verfügbarkeit erwarten.
Integration Suite: Datenflüsse orchestrieren
Bei der Integration mehrere Systeme wird die Integration Suite zur zentralen Drehscheibe. Sie verbindet SAP- und Non-SAP-Systeme nahtlos miteinander. Die Integration Suite sorgt für:
- Mapping unterschiedlicher Datenformate
- Validierungen von Inhalten
- Monitoring und Fehlermanagement
- Transformationen und Routing von Daten verschiedener Systeme
Event Mesh: Echtzeitkommunikation für dynamische HR-Prozesse
Mit Event Mesh können Ereignisse aus SuccessFactors nachgelagerte Prozesse und Workflows in der SAP BTP automatisiert anstoßen. Beispiele dafür sind:
- neue Mitarbeitende lösen Provisioning–Workflows aus
- Änderungen in Stammdaten triggern Validierungen
- Ereignisse im Learning-Bereich stoßen Freigaben an
SAP HANA Cloud: Erweiterte Datenhaltung
Wenn SuccessFactors-Entitäten oder das Metadata Framework nicht ausreichen, bietet die SAP HANA Cloud flexible Optionen für:
- erweiterte Datenmodelle,
- analytische Auswertungen und
- performante Verarbeitung großer Datenmengen.
Mehr als nur Erweiterungen: SAP Build Work Zone & Low-Code für HR
Mit der SAP Build Work Zone schaffen Unternehmen einen zentralen Einstiegspunkt für HR-Prozesse, der personalisiert, mobil und erweiterbar ist. Mithilfe von Low-Code-/No-Code-Tools können HR-Teams eigene Anwendungen und Workflows erstellen, ohne dass sie über tiefgreifende IT-Kenntnisse verfügen müssen.
Beispiele:
- Microlearning-Apps
- Automatisierte Urlaubsvertretungslogiken
- Onboarding-Prozesse mit durchgängigen Workflows
Mehr Informationen dazu finden Sie in unserem Beitrag zu SAP BTP für HR.
Fazit: Die SAP BTP als Enabler für moderne Personalarbeit
SAP BTP ergänzt SuccessFactors dort, wo Standardgrenzen erreicht sind, ohne den Kern zu verändern. Dadurch gewinnt HR mehr Flexibilität, bessere Integrationen und moderne digitale Prozesse. Daten fließen sauber zwischen Systemen, Workflows laufen automatisiert und Anwender profitieren von einer einheitlichen User Experience. Kurz gesagt: SAP BTP macht Ihre HR-Landschaft skalierbar und zukunftsfähig.
FAQ
1. Warum ist die SAP BTP eine sinnvolle Ergänzung zu SuccessFactors im HR-Bereich?
SAP SuccessFactors bietet standardisierte HR-Prozesse, jedoch wenig Spielraum für unternehmensspezifische Erweiterungen. Die SAP BTP ermöglicht es, individuelle Anforderungen flexibel umzusetzen – über Side-by-Side-Apps, ohne den Standard zu verändern. So bleiben Wartung und Updates stabil.
2. Welche typischen Use Cases lassen sich über die SAP BTP realisieren?
Beispiele sind automatisierte Onboarding-Workflows, externe Trainingsanträge mit Genehmigungsprozessen, digitale Abbildung von Vertretungsregelungen oder Microlearning-Apps. Diese Erweiterungen laufen nahtlos in SuccessFactors integriert – für eine durchgängige HR-Experience.
3. Wie funktioniert die Integration zwischen SuccessFactors und SAP BTP technisch?
Die Integration erfolgt über standardisierte OData-APIs. Der Extensibility Service regelt den sicheren Datenaustausch und das Berechtigungsmanagement. Komponenten wie CAP, Cloud Foundry, Integration Suite und Event Mesh sorgen für eine skalierbare, performante Architektur.
4. Welche Vorteile bietet die SAP BTP für HR-Anwender konkret?
HR-Teams profitieren von mehr Automatisierung, weniger Medienbrüchen und einer konsistenten Benutzeroberfläche im Fiori-Design – auch mobil. Die User müssen sich dank Single Sign-on nicht mehrfach anmelden und erleben Prozesse als eine integrierte Lösung.
5. Ist für HR-Erweiterungen auf der BTP zwingend IT-Know-how erforderlich?
Nicht unbedingt. Mit SAP Build Work Zone und Low-Code/No-Code-Tools können auch HR-Fachbereiche eigenständig Apps und Prozesse erstellen – z. B. für Anträge, Genehmigungen oder HR-Services. So wird Innovation auch ohne tiefgehende Programmierkenntnisse möglich.
Wer kann mir beim Thema SuccessFactors mit SAP BTP erweitern: Mehr Flexibilität im HR helfen?
Wenn Sie Unterstützung zum Thema SuccessFactors mit SAP BTP erweitern: Mehr Flexibilität im HR benötigen, stehen Ihnen die Experten von ActivateHR, dem auf dieses Thema spezialisierten Team der mindsquare AG, zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.






