Shawn Conley Sweeney
22. November 2024

HR-IT-Strategie

Unternehmen aller Branchen und Größen stehen vor einem fundamentalen Wandel: Die Digitalisierung erfasst nahezu alle Bereiche der Wirtschaft und verändert auch die IT-Prozesse im Personalwesen tiefgreifend. Mit einer umfassenden HR-IT-Strategie können Unternehmen, sich für den Wandel wappnen und ihre HR-Prozesse modernisieren, um den wachsenden Anforderungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden.

Warum braucht jedes Unternehmen eine HR-IT-Strategie?

Die meisten Softwareanbieter setzen inzwischen auf eine Cloud-first-Strategie, was bedeutet, dass ihre Lösungen primär in der Cloud zur Verfügung stehen. Diese Entwicklung fordert Unternehmen heraus, ihre bisherigen On-Premises Systeme hinter sich zu lassen. Folglich müssen die Prozesse zunehmend in die Cloud verlagert werden. Dieser Wandel bietet nicht nur technologische Vorteile, sondern auch strategische. Die Verlagerung in die Cloud kann Prozesse verschlanken, Daten zentralisieren und Unternehmen damit neue Wettbewerbsvorteile eröffnen. Eine HR-IT-Strategie ist mehr als nur die Einführung neuer Software – sie legt den Fahrplan für den strategischen Wandel der IT-Landschaft in der Personalabteilung fest. Sie legt fest, wann welcher Schritt mit welchen Voraussetzungen und Zielen eingeleitet werden kann, um letztendlich vom größtmöglichen Nutzen aus dem Wandel zu profitieren.

Definition und Ziel einer HR-IT-Strategie

Eine HR-IT-Strategie ist ein speziell auf die Bedürfnisse des HR-Bereichs zugeschnittener Plan für den Wandel der HR-Prozesse. Im Gegensatz zu allgemeinen IT-Strategien, die meist einen unternehmensweiten, abteilungsübergreifenden Fokus haben, zielt eine HR-IT-Strategie auf die spezifischen Anforderungen des Personalwesens des Unternehmens ab. Im Kern geht es darum, eine moderne, effiziente und sichere IT-Landschaft für die HR-Abteilung zu schaffen, die es ermöglicht, alle HR-relevanten Prozesse zu integrieren, zu automatisieren und den modernen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Hauptziele einer HR-IT-Strategie umfassen folgende Bereiche:

  • Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz von Automatisierungen und die Nutzung digitaler Lösungen lassen sich HR-Prozesse beschleunigen und vereinfachen.
  • Verbesserung der Entscheidungsfindung: Die zentrale Erfassung und Analyse von Daten ermöglichent es, fundierte und datenbasierte Entscheidungen zu treffen.
  • Sicherstellung der IT-Konformität und Datenschutz: Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Gewährleistung hoher Sicherheitsstandards und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, insbesondere im Bereich des Datenschutzes.
  • Skalierbarkeit und Flexibilität: Die HR-IT-Landschaft muss flexibel sein, um mit den Anforderungen des Unternehmens und den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten.

Durch die Umsetzung einer HR-IT-Strategie wird ein zentrales Ziel verfolgt: die HR-Abteilung als strategischen Partner im Unternehmen zu etablieren, der zur Erreichung der Unternehmensziele aktiv beiträgt. Eine solide HR-IT-Strategie dient als Fahrplan und stellt sicher, dass die HR-Abteilung sowohl die internen als auch die externen Anforderungen erfüllt.

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Herausforderungen bei der Entwicklung einer HR-IT-Strategie

Die Implementierung einer HR-IT-Strategie ist eine komplexe Aufgabe, die diverse Herausforderungen mit sich bringt. Einige der typischen Schwierigkeiten sind die folgenden:

Vielfalt der HR-IT-Landschaft

Verschiedene Systeme wie Tools für Recruiting, Payroll, Talent- oder Performance-Management müssen reibungslos zusammenarbeiten. Zusätzlich erfordert die zunehmende Bedeutung von Cloud-first-Strategien umfassende Änderungen in der IT-Architektur.

Silodenken in Abteilungen

Oft arbeiten verschiedene Bereiche wie Rekrutierung, Personalentwicklung und Payroll isoliert voneinander. Als Folge entstehen Silos, in denen Wissen und Ressourcen in den jeweiligen Abteilungen verbleiben und so dem Unternehmenserfolg eher entgegenwirken. Dieses Silodenken erschwert die Integration und führt zu fragmentierten Prozessen. Die Herausforderung besteht darin, eine einheitliche HR-IT-Strategie zu entwickeln, die alle Abteilungen integriert und Synergien schafft.

Fehlende Schnittstellen und Systemkompatibilität

Viele HR-Tools sind nicht vollständig kompatibel miteinander oder bieten nur eingeschränkte Schnittstellen, was die Integration und den Datenaustausch erschweren. Ein zentraler Aspekt der HR-IT-Strategie ist daher die Definition und Implementierung von Standards und Schnittstellen.

Zustimmung aller Stakeholder

Die Entwicklung einer HR-IT-Strategie erfordert tiefgreifende Veränderungen, weshalb die Unterstützung und Zustimmung der Geschäftsführung und der relevanten Abteilungen unerlässlich ist. Hier gilt es, alle Beteiligten frühzeitig einzubinden und die Vorteile der Strategie klar zu kommunizieren.

Priorisierung der Anforderungen

Die verschiedenen HR-Bereiche haben oft unterschiedliche Bedürfnisse und Prioritäten. Die Herausforderung besteht darin, die Projekte und Initiativen nach ihrem Mehrwert zu priorisieren und die verfügbaren Ressourcen gezielt einzusetzen.

Entwicklung einer HR-IT-Strategie

Die Entwicklung einer HR-IT-Strategie erfordert ein systematisches Vorgehen. Im Folgenden beschreibe ich Ihnen ein beispielhaftes Vorgehen für die Entwicklung einer HR-IT-Strategien 6 Schritten. Diese Schritte nutzen wir bei unserer Beratung bei Kunden.

  1. Bedarfsanalyse: Der erste Schritt besteht in der Identifikation der wichtigsten Anforderungen und Ziele. Welche Prozesse sollen automatisiert werden? Welche Datenanalysen sind erforderlich? Durch eine gründliche Bedarfsanalyse wird eine solide Basis geschaffen, auf der die weiteren Schritte aufbauen können.
  2. Stakeholder-Befragung: In Interviews und Workshops mit den relevanten Stakeholdern, insbesondere den HR-Fachabteilungen, IT und Management, werden die Erwartungen und Anforderungen erfasst. Diese Befragung stellt sicher, dass alle relevanten Perspektiven in die Strategie einfließen.
  3. Priorisierung der HR-Digitalisierungsprojekte: Basierend auf dem erwarteten Mehrwert werden die Projekte priorisiert. Dabei geht es darum, diejenigen Projekte auszuwählen, die den größten Nutzen für das Unternehmen bringen und die schnellsten Ergebnisse erzielen (z.B. Erneuerung der Recruiting-Lösungen oder Payroll-Systeme).
  4. Ist-Analyse der aktuellen Systemlandschaft: Eine gründliche Analyse der bestehenden IT-Landschaft ist unerlässlich, um die Ausgangslage zu verstehen. Dabei werden Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifiziert.
  5. Definition eines Fahrplans und HR-IT-Zielbildes: Basierend auf den Ergebnissen der vorherigen Schritte erstellt das Team eine konkrete Roadmap, die die Projektschritte, Prioritäten, Timelines und angestrebte Architektur festlegt.
  6. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Die HR-IT-Strategie ist kein starres Konstrukt. Sie sollte regelmäßig überprüft und an neue Entwicklungen, Feedback und Marktveränderungen angepasst werden.
Die IT deutscher HR-Abteilungen benötigt ein Update: Veraltete Prozesse in komplexen Systemlandschafts-Flickenteppichen erschweren effiziente Arbeit und hemmen, statt zu helfen. Dazu kommen Herausforderungen wie das Wartungsende des SAP-HCM-Systems, H4S4 als potenzielle Folgelösung sowie die allmähliche Transformation der digitalen HR-Welt in Richtung Cloud. In unserem Webinar erhalten Sie einen Einblick in die Erstellung einer HR-IT-Roadmap. Mit dieser halten Sie Ihre Strategie für die nächsten Jahre fest, schaffen Klarheit und Sicherheit für alle beteiligten Stakeholder und sichern sich die Freigabe der Geschäftsleitung.

Best Practices für eine erfolgreiche HR-IT-Strategie

Für eine erfolgreiche Umsetzung der HR-IT-Strategie sind bestimmte Best Practices entscheidend, die sowohl die Akzeptanz bei Stakeholdern als auch die Effizienz der Implementierung fördern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen HR, IT und Management stellt sicher, dass verschiedene Perspektiven berücksichtigt und praktikable Lösungen entwickelt werden. Zudem sollte die HR-IT-Strategie flexibel und agil genug sein, um auf Marktveränderungen und neue Anforderungen reagieren zu können, was ihre Zukunftssicherheit gewährleistet.
Ebenso wichtig sind eine transparente Kommunikation und die Einbindung der Endnutzer, da die Akzeptanz neuer Technologien stark von ihnen abhängt. Durch gezielte Schulungen wird sichergestellt, dass HR-Mitarbeiter die neuen Tools effizient nutzen und die Vorteile der digitalen Transformation voll ausschöpfen können. Ein klar definiertes HR-IT-Zielbild dient dabei als Orientierung, indem es die Zielarchitektur und die notwendigen Maßnahmen beschreibt. Unternehmen, die an diesen Best Practices festhalten, gestalten die Implementierung effektiver und erhöhen die Akzeptanz der neuen Lösungen.

Fazit: Der Weg zur digitalen Transformation im HR

Die Einführung einer durchdachten HR-IT-Strategie ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur digitalen Transformation im Personalwesen. Die zentralen Vorteile einer solchen Strategie liegen in der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen im gesamten HR-Bereich. Ein gut durchdachtes HR-IT-Zielbild bietet dabei eine klare Orientierung und beschreibt die angestrebte IT-Architektur sowie die Schritte, die notwendig sind, um dieses Ziel zu erreichen. Flexible Anpassungen des Zielbildes ermöglichen es Unternehmen, auf die sich rasant entwickelnde IT-Welt zu reagieren.
Insgesamt zeigt sich, dass eine solide HR-IT-Strategie ein ganzheitlicher Ansatz zur Optimierung der IT-Landschaft im HR-Bereich und sie die Grundlage für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens bietet.
Ist die Entwicklung eines HR-IT-Zielbildes ebenfalls eine Herausforderung für Sie? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu mir oder unseren Experten auf.

FAQ

Warum braucht ein Unternehmen eine HR-IT-Strategie?

Eine HR-IT-Strategie hilft Unternehmen, ihre Personalprozesse zu digitalisieren und an die Anforderungen des modernen, digitalen Zeitalters anzupassen. Sie bietet den Fahrplan für die Modernisierung der HR-IT-Landschaft und unterstützt Unternehmen dabei, Wettbewerbsvorteile durch schlankere und zentralisierte Prozesse zu erlangen.

Was sind die Hauptziele einer HR-IT-Strategie?

Die Hauptziele umfassen die Effizienzsteigerung durch Automatisierung, Verbesserung der Entscheidungsfindung durch datenbasierte Ansätze, Sicherstellung von IT-Konformität und Datenschutz sowie die Schaffung einer skalierbaren und flexiblen HR-IT-Landschaft.

Welche Herausforderungen können bei der Entwicklung einer HR-IT-Strategie auftreten?

Zu den typischen Herausforderungen zählen die Integration verschiedener HR-Systeme, das Überwinden von Abteilungssilos, Kompatibilitätsprobleme zwischen Tools, die Zustimmung aller Stakeholder sowie die Priorisierung unterschiedlicher Anforderungen.

Wie kann ein Unternehmen eine HR-IT-Strategie entwickeln?

Eine systematische Vorgehensweise umfasst sechs Schritte: Bedarfsanalyse, Stakeholder-Befragungen, Priorisierung der Digitalisierungsprojekte, Ist-Analyse der bestehenden Systemlandschaft, Definition eines Fahrplans und regelmäßige Überprüfung und Anpassung.

Welche Best Practices fördern eine erfolgreiche HR-IT-Strategie?

Wichtige Erfolgsfaktoren sind enge Zusammenarbeit zwischen HR, IT und Management, transparente Kommunikation, Schulungen für HR-Mitarbeiter und ein klar definiertes HR-IT-Zielbild. Agilität und Flexibilität der Strategie ermöglichen es, auf neue Anforderungen zu reagieren.

Welche Rolle spielt das HR-IT-Zielbild?

Das HR-IT-Zielbild beschreibt die angestrebte IT-Architektur und die Maßnahmen, die zur Erreichung dieser Struktur notwendig sind. Es dient als Orientierung und gewährleistet eine zukunftssichere Ausrichtung der HR-IT-Landschaft.

Wie kann ein Unternehmen den Erfolg der HR-IT-Strategie sicherstellen?

Durch regelmäßige Überprüfung und Anpassung an neue Entwicklungen und Anforderungen sowie die enge Einbindung der Endnutzer wird die Umsetzung effizient und zukunftsfähig gestaltet.

Shawn Conley Sweeney

Shawn Conley Sweeney

Als Management- & Technologieberater unterstütze ich HR-Abteilungen von der strategischen HR-IT-Planung über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung dabei, HR-Prozesse effizienter zu gestalten und mit der passenden Software zu vereinfachen.

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