Denny Meyer
3. Dezember 2025

Skill Gap in Unternehmen schließen: Was HR tun kann

Skill Gap im Unternehmen

Sorgenthema Nummer 1 in HR-Abteilungen war bisher der Fachkräftemangel. Mit der beschleunigten digitalen Evolution rückt jetzt ein neues Problem in den Fokus: der Skill Gap. Mitarbeitenden fehlen wichtige Kompetenzen, um Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu steuern. Wie kann HR dazu beitragen, die Lücke zu schließen? Mit einem strategischen und datengetriebenen Ansatz. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr.

Das Wichtigste im Überblick

  • Skill Gaps entstehen, weil sich Technologien, Märkte und Geschäftsmodelle schneller entwickeln als die Kompetenzen der Mitarbeitenden.
  • HR spielt eine Schlüsselrolle, indem es Skill-Gap-Analysen durchführt, Weiterentwicklung steuert und das Recruiting neu ausrichtet.
  • SAP SuccessFactors und Workday unterstützen, indem sie Skills erfassen, Kompetenzlücken sichtbar machen, Lernpfade automatisieren und zukünftigen Bedarf prognostizieren.
  • Unternehmen sichern ihren Wettbewerbsvorteil, wenn sie Skill Gaps früh erkennen, zukunftsorientiert planen und Lernen zu einem kontinuierlichen Bestandteil der Unternehmenskultur machen.

Was ist der Skill Gap und warum wird er größer?

Technologien entwickeln sich rasant. Sie verändern Kundenerwartungen, Märkte und Wettbewerbsbedingungen. Wollen Unternehmen in diesen hyperdynamischen Rahmenbedingungen erfolgreich bleiben, müssen sie ihre Geschäftsmodelle kontinuierlich anpassen, ihre Prozesse und Produkte optimieren und die neuen Technologien strategisch einsetzen. Doch zu oft gelingt Unternehmen genau das nicht.

Ein Hauptgrund: der Skill Gap (Kompetenzlücke). Mitarbeitende bilden sich nicht regelmäßig und nicht zukunftsorientiert fort. Teams fehlt das Know-how, um neue Aufgaben schnell zu bewältigen, Innovationen zu entwickeln und Marktchancen zu erkennen. Die Folge: Wachstum wird gebremst und die Zukunftsstärke sinkt. Als verstärkender Faktor kommt der demografische Wandel hinzu. Mit ihm geht wertvolles Erfahrungswissen verloren, bevor es ausreichend an jüngere Mitarbeitende weitergegeben werden kann.

Die Future Skills – Future Learning Studie berichtet von einer immer größer werdenden Skill Gap und der Bedeutung von digitalen Skills für die Zukunft. Unternehmen befinden sich also in einer doppelt angespannten Lage: Neues Wissen wird nicht schnell genug aufgebaut, altes Wissen bricht weg.

Für die Wettbewerbsfähigkeit ist es essenziell, dass der Skill Gap schnell adressiert und geschlossen wird.

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Welche Rolle HR im Kampf gegen den Skill Gap spielt

Die Personalabteilung spielt eine Schlüsselrolle, wenn Unternehmen Skill Gaps systematisch schließen und ihre Belegschaft zukunftsfähig machen möchten.

1. Skill-Gap-Analyse: Transparenz schaffen

HR sollte gemeinsam mit den Fachbereichen ermitteln, welche Fähigkeiten den Mitarbeitenden heute fehlen und welche morgen gebraucht werden.

Nutzen Sie für die Analyse moderne Methoden: Setzen Sie beispielsweise auf strukturierte Kompetenzmodelle, um Rollen und Aufgaben präzise zu definieren. Skill-Mapping-Tools schaffen Transparenz darüber, welche Fähigkeiten bereits vorhanden sind und wo Entwicklungsbedarf besteht. Ergänzend liefern qualitative Formate wie Mitarbeiterbefragungen, Dialogformate oder Leistungsanalysen wichtige Einblicke, damit Unternehmen ein ganzheitliches Bild ihrer Fähigkeitenlandschaft erhalten.

2. Upskilling und Reskilling strategisch steuern

Statt nur Recruiting zu betreiben, bauen Sie gezielt interne Entwicklungspfade auf und gestalten Sie eine Lernumgebung, in der Mitarbeitende kontinuierlich neue Fähigkeiten erwerben können.

Zentrale Elemente einer solchen Lernumgebung sind eine interne Lernplattformen, maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramme sowie Coaching- und Mentoring-Formate, die individuelles Wachstum fördern.

Entscheidend ist, dass nicht nur neue Tools und Prozesse eingeführt werden, sondern HR ein neues Lernverständnis im Unternehmen aufbaut, in dem Lernen Teil der täglichen Arbeit wird. Nur dann gelingt es, Skill Gaps nachhaltig und langfristig zu schließen.

3. Zukunftsfähiges Recruiting

Wenn Fähigkeiten intern nicht schnell genug aufgebaut werden können, muss HR gezielt am Markt nach passenden Talenten suchen.

Erfolgreiche Unternehmen definieren hierzu klare Kompetenzprofile. Dies bietet mehr Flexibilität als klassische Jobtitel. Im Fokus steht zunehmend die Lernfähigkeit und das Entwicklungspotenzial einer Person, nicht ihr aktuelles Können.

Setzen Sie ergänzend auf moderne Employer-Branding-Initiativen: Positionieren Sie Ihr Unternehmen als lernorientierten, innovativen und attraktiven Arbeitgeber, um geeignete Fachkräfte anzuziehen.

4. Datenbasiertes Workforce Planning

Skill Gaps entstehen dort, wo Unternehmen blind planen. HR sollte mit Datenanalysen dafür sorgen, dass Personalentwicklung, Recruiting und Strategie zusammenlaufen.

Für den Erfolg ist entscheidend, dass Sie datenbasierte Prognosen einsetzen: Auf diese Weise erkennen Sie frühzeitig, wie sich der Bedarf an Fähigkeiten im Unternehmen verändern wird. Welche Kompetenzen werden in den kommenden Monaten und Jahren an Bedeutung gewinnen? Welche neuen Rollen werden entstehen? Welche veralteten Profile können wegfallen und welche Fähigkeiten sich intern aufbauen lassen? Eine vorausschauende Planung verhindert, dass Skill Gaps überraschend entstehen oder Geschäftsziele ausbremsen.

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Moderne HR-Software gegen Skill Gaps

Moderne HR-Systeme wie SAP SuccessFactors oder Workday spielen eine immer größere Rolle dabei, Skill Gaps strukturiert sichtbar zu machen und wirksam zu schließen. Beide Lösungen bieten umfangreiche Funktionen, die HR-Abteilungen dabei unterstützen, Kompetenzen transparent abzubilden, Entwicklungswege zu planen und Personalentscheidungen datenbasiert zu treffen.

SAP SuccessFactors

Mit SAP SuccessFactors können Unternehmen Skill-Profile automatisiert erfassen, Kompetenzlücken identifizieren und individuelle Lernempfehlungen aussprechen.

Das Learning Management System (LMS) verknüpft Weiterbildungsangebote direkt mit den benötigten Fähigkeiten, sodass Mitarbeitende klare Entwicklungswege sehen und Führungskräfte die Wirksamkeit von Lernmaßnahmen messen können.

Durch die Integration mit Recruiting-, Performance- und Vergütungsmodulen entsteht ein ganzheitliches Bild, das Personalplanung und Qualifikationsentwicklung miteinander verbindet.

SAP SuccessFactors Module

  • Learning Management System (LMS): Steuerung von Weiterbildungen, Lernpfaden und Compliance-Trainings
  • Recruiting & Onboarding: Kompetenzen bereits im Bewerbungsprozess erkennen und neue Mitarbeitende schneller qualifizieren
  • Performance & Goals: Fähigkeiten mit Zielvereinbarungen und Leistungsbeurteilungen verknüpfen
  • Succession & Development: Talente identifizieren, Potenziale sichtbar machen und Entwicklungspläne definieren
  • Employee Central: Zentrale HR-Datenbasis für Skill-Profile und Organisationsstrukturen
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Workday

Workday verfolgt einen ähnlichen, stark datengetriebenen Ansatz. Die Plattform nutzt integrierte Skills-Graph-Technologien, um Fähigkeiten von Mitarbeitenden dynamisch zu erfassen und automatisch zu aktualisieren. Das System erkennt neue Skill-Anforderungen frühzeitig und zeigt auf, welche Mitarbeitenden sich für Upskilling oder Reskilling eignen.

Mithilfe von Workday Learning und dem Talent-Modul können Unternehmen außerdem personalisierte Lernpfade für Mitarbeitende definieren, die direkt auf aktuelle und zukünftige Jobanforderungen abgestimmt sind. Darüber hinaus unterstützt Workday Workforce Planning bei der Prognose zukünftiger Skill-Bedarfe – ein Must-have für die langfristige Planung in komplexen Rahmenbedingungen.

Workday-Module

  • Workday Learning: Personalisierte Lernpfade, automatisierte Empfehlungen, integrierte Lernbibliotheken
  • Workday Talent Management: Skill-Profile, Entwicklungsempfehlungen und Potenzialanalysen
  • Workday Skills Cloud: KI-basierte Skills-Graph-Technologie für automatische Skill-Erkennung
  • Workday Recruiting: Kompetenzbasierte Auswahlprozesse und Matching-Funktionen
  • Workday Workforce Planning: Prognosen zu zukünftigen Skill-Anforderungen auf Basis aktueller Daten

Fazit: Der Skill Gap ist keine Bedrohung, wenn HR Verantwortung übernimmt

Dass zwischenzeitlich Skill Gaps in Unternehmen auftreten, ist angesichts des kontinuierlichen Wandels von Märkten und Strategien verständlich. Entscheidend ist, dass Unternehmen ihre Skill Gaps früh erkennen und sie gezielt angehen. Dann verschaffen sich einen massiven Wettbewerbsvorteil. HR spielt beim Schließen von Kompetenzlücken eine zentrale Rolle: als Hinweisgeber, als Navigator, Kulturtreiber und strategischer Partner.

Je früher Unternehmen ihre Verantwortung für die Qualifikation ihrer Belegschaft ernst nehmen, desto besser gelingt es ihnen, ihre Mitarbeitenden für die Zukunft zu rüsten – und sich mit aktuellen Skills an die Spitze des Wettbewerbs zu setzen.

Benötigen Sie Unterstützung, um Ihre Skill Gaps zu schließen? Kommen Sie auf uns zu! Unsere Experten beraten Sie gerne.

FAQ

1. Was versteht man unter einem Skill Gap?

Ein Skill Gap bezeichnet die Lücke zwischen den Fähigkeiten, die ein Unternehmen aktuell benötigt, und den Fähigkeiten, die tatsächlich im Unternehmen vorhanden sind.

2. Warum entstehen Skill Gaps immer häufiger?

Skill Gaps entstehen, weil Technologien, Märkte und Geschäftsmodelle sich schneller entwickeln als klassische Weiterbildungsprozesse, besonders durch Digitalisierung, demografischen Wandel und strategische Neuausrichtungen.

3. Welche Rolle spielt HR bei der Schließung von Skill Gaps?

HR spielt eine Schlüsselrolle. Personalverantwortliche analysieren Kompetenzlücken, bauen Lern- und Entwicklungsprogramme auf, richten Recruiting auf Skills statt Jobtitel aus und planen die Workforce datenbasiert.

4. Wie unterstützen SAP SuccessFactors und Workday beim Schließen von Skill Gaps?

Sowohl SuccessFactors als auch Workday erfassen im Team vorhandene Skills, machen Lücken sichtbar, empfehlen Lernpfade, verbinden Talentprozesse miteinander und prognostizieren zukünftige Skill-Bedarfe.

Denny Meyer

Denny Meyer

Mein Name ist Denny Meyer und ich bin begeisterter SAP Consultant bei mindsquare. Wie meine Kollegen habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

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