Shawn Conley Sweeney
21. April 2022

E-Learning-Lösungen im Vergleich: 4 Anwendungsfälle – 4 Lösungen

Schulungen sind ein wesentlicher Bestandteil des HR-Wesens, das, nicht zuletzt seit der Pandemie, immer digitaler wird. Damit Sie Ihren Mitarbeitenden (Pflicht-)Schulungen zeitgemäß auch digital anbieten können, empfehle ich Ihnen ein Learning-Management-System (LMS). Viele Unternehmen sind sich dessen bewusst, schrecken aber vor der großen Zahl verschiedener Anbieter und der umfangreichen Implementierung zurück.   In diesem Beitrag möchte ich Ihnen daher 4 reale Kundenbeispiele und die 4 unterschiedlichen Lösungen vorstellen, die in diesen konkreten Fällen zum Einsatz gekommen sind. 

Aktuelle Herausforderungen in der HR-Abteilung  

Aktuell stehen Unternehmen vor einigen Herausforderungen, die eine E-Learning-Lösung nahezu unumgänglich machen. Einige davon kommen Ihnen sicherlich bekannt vor: 

Einbruch von Präsenz-Veranstaltungen  

Durch die voranschreitende Digitalisierung in Kombination mit der Corona-Pandemie haben sich die meisten Angebote im Bereich Coaching, Trainings und Networking in den Online-Bereich verlagert. Um Ihren Mitarbeitenden also weiterhin hochwertige Weiterbildungsmöglichkeiten zu bieten, verschaffen Sie ihnen mithilfe eines LMS Zugang zu diesem Online-Angebot.  

Erwartungen der Mitarbeitenden 

Von einem zeitgemäßen Unternehmen erwarten Ihre Mitarbeitenden heutzutage, dass es ihnen die Möglichkeit bietet, mit einfachen, modernen und digitalen Schulungsformaten zu lernen und sich weiterzubilden.  

LMS im Vergleich: SAP Litmos vs. SuccessFactors Learning

LMS ermöglichen es, Schulungen schnell und effizient mit digitalen Tools zu erstellen. Hier lernen Sie SuccessFactors Learning und SAP Litmos im Vergleich kennen.

Wachsende Kompetenzprofile  

Auch Sie als Arbeitgebende stellen mit wachsenden und immer komplexeren Kompetenzprofilen zunehmend hohe Anforderungen an Ihre Mitarbeitenden. Damit Ihre Angestellten diesen Anforderungen entsprechen können, sollten Sie diesen mit einem LMS entsprechende „Trainings on the Job” und Mentorings ermöglichen.  

4 Learning-Anwendungsfälle und 4 Lösungen 

Im Folgenden möchte ich Ihnen nun anhand von 4 konkreten Kundenbeispielen 4 Learning-Management-Systeme vorstellen, um Ihnen eine Vorstellung von der Bandbreite der Lösungen zu vermitteln.  

Ausgangslage 1: „Wir benötigen eine vollautomatische Zuordnung von Pflichtschulungen mit Auditrelevanz“  

Bei unserer ersten Ausgangslage handelt es sich um ein produzierendes Unternehmen, das über 3.500 Mitarbeitende beschäftigt, europaweit agiert und bereits SAP-Kunde ist.  

Folgende Anforderungen sollte ein LMS für das Unternehmen leisten können: 

  • Es sollte komplexe, automatische Schulungs-Zuordnungen leisten können, sodass die Mitarbeitenden rechtzeitig informiert werden, für welche Maschinen im Produktionsbereich sie welche Schulungen absolvieren müssen. 
  • Das Unternehmen benötigt ausführliche Reportings, mit denen es transparent nachweisen kann, dass die Mitarbeitenden die richtigen Schulungen absolviert haben.
  • Das LMS sollte komplexe Schulungsmodelle (Online-, Offline-, Präsenz-, Training-on-the-Job-Schulungen) abbilden können.
  • Das Unternehmen ist bereits SAP-Kunde und wünscht sich für das LMS ebenfalls eine SAP-Lösung. So werden auch neue Personal- und Organisationsdaten direkt in das Stammdaten-System übertragen. 

Aufgrund der oben aufgeführten Anforderungen des Unternehmens, haben wir uns gemeinsam für SAP SuccessFactors Learning entschieden. Dieses ist ein Teilmodul von SAPs ganzheitlicher HR-Suite SuccessFactors, das Sie auch einzeln nutzen und in all Ihre HR-Prozesse integrieren können. Learning ist ein validiertes Expertensystem – das bedeutet, dass es auch für die besonderen gesetzlichen Anforderungen des Biotech-, Pharma- und Chemiebereichs geeignet ist.

U. a. aufgrund der relativ hohen Initialkosten für SuccessFactors ist die Lösung eher für mittelständische Unternehmen und größere Konzerne geeignet. Bei der Einführungsdauer müssen Sie sich auf einen Zeitraum von 4-12 Monaten einstellen.

In dem produzierenden Unternehmen aus unserem Beispiel betrug die Implementierungszeit ca. 6 Monate bei einem Kostenpunkt von ca. 100.000 €. Das Unternehmen nutzt SuccessFactors Learning, um eigene Schulungen zu digitalisieren, um neue, interaktive Schulungen zu erstellen und um diese via iPads für die Mitarbeitenden bereitzustellen.  

SuccessFactors Learning Workshop - Activate HR

In unserem SuccessFactors Learning Workshop erarbeiten Sie gemeinsam mit uns die wichtigsten Faktoren für die Einführung von SuccessFactors Learning.

Ausgangslage 2: „Unsere Mitarbeitenden brauchen einen einfachen Zugriff auf gebräuchliche Compliance-Schulungen und einfache Fortbildungen.“ 

 Das zweite Unternehmen, das ich Ihnen vorstellen möchte, ist ein Technologieunternehmen, das weniger als 200 Mitarbeitende beschäftigt, deutschlandweit agiert und zu dem Zeitpunkt kein SAP im Einsatz hat. 

 Folgende Anforderungen stellt das Unternehmen an ein LMS: 

  • Die Mitarbeitenden des Unternehmens sollten ohne viel Eigenaufwand von jedem Gerät aus auf die Lösung zugreifen können.  
  • Dadurch soll kaum zusätzlicher Aufwand für die HR-Abteilung entstehen.  
  • Die Einführung soll vergleichsweise zügig und unkompliziert innerhalb eines Quartals abgeschlossen sein.

Gemeinsam haben wir uns für SAP Litmos entschieden, da das System fertige, eingekaufte Schulungen bereitstellt. SAP Litmos ermöglicht ohne viel Einarbeitung einen Standalone-Betrieb auch für nicht-SAP-Kunden. Das System lässt sich zügig einführen und bietet einen einheitlich großen Katalog an Standard-Schulungen in einer benutzerfreundlichen Oberfläche. Litmos eignet sich vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen und ist innerhalb von 1-3 Monaten implementiert. Preislich liegt die Lösung eher im unteren Bereich.  

Die Einführung von Litmos in dem Technologieunternehmen war bei Investitionskosten von ca. 30.000 € innerhalb von knapp 3 Monaten eingeführt. Das Unternehmen startet ohne eigenen Aufwand direkt mit einem fertigen Schulungskatalog, auf den sofort alle Mitarbeitenden zugreifen können. So kann sich die HR-Abteilung weiter auf ihre Kernthemen fokussieren.  

Ausgangslage 3: „Wir wollen ein global einheitliches LMS mit dem Hauptfokus auf Pflichtschulungen im produzierenden Bereich.“ 

Das dritte Unternehmen ist ebenfalls im produzierenden Bereich angesiedelt, beschäftigt weniger als 5.000 Mitarbeitende und agiert auf non-SAP-Basis international.  

Folgende Anforderungen an ein LMS standen für das Unternehmen im Fokus:  

  • Das LMS sollte dem Unternehmen ein ausführliches Reporting/Tracking ermöglichen. 
  • Es sollte einen einheitlichen Zugang für verschiedene Landesgesellschaften ermöglichen. 
  • Das Unternehmen sucht ein LMS, das verpflichtende Präsenz- und Online-Schulungen in einer modernen, intuitiven Oberfläche bereitstellt. 

Gemeinsam haben wir uns für Umantis Learning entschieden, das Teil einer Talentmanagementsuite mit einem breiten Angebot an Standardschulungen ist, die auch als Standalone implementiert werden kann. Ich empfehle Ihnen allerdings eher, die gesamte Talentmanagementsuite zu nutzen. Umantis Learning umfasst einen großen Schulungskatalog und eignet sich besonders für mittelständische Unternehmen und Konzerne. Die Einführung ist innerhalb von 3-5 Monaten möglich und liegt preislich im mittleren bis oberen Bereich.  

Das Unternehmen spart seit der Einführung von Umantis enorm viel Zeit bei der Schulungsplanung und bietet ihm standortübergreifend mehr Kontrolle über (nicht) erfolgte Pflichtschulungen. Durch die Anbindung der HAUFE-Schulungskataloge bietet Umantis dem Unternehmen ein großes Angebot an Pflichtschulungen. Zudem haben Mitarbeitende die Möglichkeit, aktiv eigene Fortbildungsvorschläge einreichen.  

Ausgangslage 4: „Das unternehmensweite Lernen soll Teil der täglichen Arbeit werden und die Hürden dabei so gering wie möglich gehalten werden.“  

Das vierte Unternehmen kommt aus dem Bereich der Personalvermittlung, beschäftigt weniger als 500 Mitarbeitende deutschlandweit und arbeitet nicht auf SAP-Basis.  

Es stellt folgende Anforderungen an ein LMS: 

  • Das System sollte bereits in Microsoft Teams integriert ist sein, sodass die Angestellten Leerlaufzeiten effektiv mit dem Lernen neuer Inhalte nutzen können, weil diese nur einen Mausklick von ihrer gewohnten Arbeitsumgebung entfernt sind.  
  • Das LMS sollte auch Onboarding-Programme realisieren können. 
  • Das Unternehmen möchte mithilfe eines LMS die „Pro-Kopf-Learning-Stunden” steigern. 

Gemeinsam haben wir uns für Viva Learning entschieden, da die Lösung sich ideal bei intensiver Verwendung von Microsoft im Arbeitsalltag eignet und in einer Office-360-Lizenz bereits enthalten ist. Das System eignet sich besonders für kleine und mittelständische Unternehmen mit Schwerpunkt in der reinen Büroarbeit, anstatt im produzierenden Bereich, und ist innerhalb von 2-4 Monaten implementiert.  

Seit der Einführung von Viva Learning ist aktives Lernen Teil der täglichen Arbeit unseres vierten Kundenbeispiels– in Summe ist die Anzahl an Schulungen pro Mitarbeitendem gestiegen. Durch die vorgefertigten Schulungen ergeben sich wenig Individualisierungsmöglichkeiten für das Unternehmen, dafür erfordert Viva Learning nur einen sehr geringen Administrationsaufwand.  

Welches ist Ihr E-Learning-System?  

Egal ob klein, mittelständisch, europaweit oder deutschlandweit agierend, 100 oder 100.000 Mitarbeitende beschäftigend – um effiziente, digitale Weiterbildungen und (Pflicht-)Schulungen umzusetzen, gibt es für jedes Unternehmen das passende Learning Management System.  

Sie wünschen sich Unterstützung bei der Auswahl Ihres LMS? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Gemeinsam finden wir die perfekte Lösung für Sie.  

LMS erfolgreich einführen: Erfahrungsbericht aus der Praxis
Wie gelingt die erfolgreiche Einführung eines LMS in der Praxis? Worauf sollten Sie unbedingt achten und was sind typische Stolpersteine bei der Digitalisierung des Schulungsmanagements?

Shawn Conley Sweeney

Shawn Conley Sweeney

Als Management- & Technologieberater unterstütze ich HR-Abteilungen von der strategischen HR-IT-Planung über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung dabei, HR-Prozesse effizienter zu gestalten und mit der passenden Software zu vereinfachen.

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