Hendrik Niechciol
23. Mai 2022

Schluss mit gelben Scheinen – die eAU kommt! Das sind Chancen und Herausforderungen für Unternehmen

eAU

Niemand ist gerne krank – und der Papierkram rund um die Krankschreibung für den Arbeitgeber macht es noch unangenehmer. Um dieser ganzen Bürokratie den Wind aus den Segeln zu nehmen, läuft die Krankmeldung ab dem 01.01.2023 verpflichtend nur noch über das elektronische Meldeverfahren bei Arbeitsunfähigkeit (eAU). Das Ganze bringt neben einigen Veränderungen für Mitarbeiter und die Personalabteilung auch neue Digitalisierungs-Chancen mit sich.

Was ist die eAU?

Mit der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) kommt ein neues Meldeverfahren, durch das Krankmeldungen künftig nur noch digital vermittelt werden sollen. Für Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie sich nur noch telefonisch bei ihrem Arbeitgeber abmelden müssen: Die Arztpraxis schickt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in digitaler Form an die Krankenkasse des Mitarbeiters. Das Verfahren, das ursprünglich ab dem 1. Juli 2022 verpflichtend werden sollte, wird nach Corona-bedingten Startverzögerungen nun neu datiert: Ab dem 1. Januar 2023 tritt die neue Regelung für Arbeitgeber verpflichtend in Kraft.

Der Arbeitgeber muss ab diesem Zeitpunkt nur noch über ein Meldeverfahren die digitale Krankmeldung bei der Krankenkasse einfordern. Er erhält dann die ganze Historie des Mitarbeiters: seinen Namen, den Beginn und das Ende der Arbeitsunfähigkeit, das Datum der Feststellung der Arbeitsunfähigkeit und die Information, ob es sich dabei um eine Erst- oder Folgemeldung handelt.

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FAQ: Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)

Häufig gestellte Kundenfragen zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) beantworten wir Ihnen in diesem FAQ.

Viele Chancen – aber auch viel Umstrukturierung

Die größten Vorteile der eAUs sind, dass der gesamte Prozess beschleunigt wird. Durch weniger Papier ist das Verfahren zudem nachhaltiger als der gelbe Schein und auch der Arbeitgeber spart so Zeit und Kosten. Mitarbeiter profitieren ebenfalls davon, denn sie müssen sich beim Arbeitgeber nur noch telefonisch abmelden und können sich die Bürokratie sparen.

In der Praxis begegnen insbesondere dem Arbeitgeber aber auch einige Herausforderungen. Durch die Corona-Pandemie ist Unternehmen klar geworden, wie wichtig es ist, ihre Firmen jetzt im digitalen Bereich auf Vordermann bringen – und die Änderungen, die mit der Einführung der eAU dazukommen, reihen sich hier ein.

Die Einführung der eAU verändert die Arbeitsprozesse in der Personalabteilung: Die Personaler müssen das Verfahren erst kennenlernen und der Arbeitgeber eine passende technische Lösung für das Verfahren finden. Zudem muss die Verwaltung der eAU transparent und sicher ablaufen, da es sich um sensible Mitarbeiterdaten handelt. Das alles bedeutet also insbesondere für die Personalabteilung erstmal eines: Umstrukturierungen.

Pilot- und Einrichtungsphase läuft

Auch, wenn die Verpflichtung zum Echteinsatz der eAU für Arbeitgeber jüngst verschoben wurde, können Unternehmen die Zeit bis zum offiziellen Start als Pilotphase nutzen. So können SAP-Kunden bereits seit April 2022 neue, für das eAU-Meldeverfahren ausgelieferte Funktionalitäten in ihrem ERP-System aktivieren und einrichten. SAP hat hierzu am Infotyp Abwesenheiten (2001) Änderungen vorgenommen, die es unter anderem ermöglichen, Informationen über den Attestierungsstatus einer eingereichten Abwesenheit anzuzeigen. Weitere Hinweise finden Sie in SAP-Hinweis 3103661.

Zeit genug also, sich mit dem neuen Verfahren vertraut zu machen und intern entsprechende Umstrukturierungen anzustoßen.

eAU und andere personalbezogene Dokumente zusammenführen

Herausforderungen bergen bekanntermaßen auch Chancen – so auch in diesem Fall. Die eAU ist ein sensibles digitales Dokument über Ihren Mitarbeiter, das Sie sicher verwahren müssen. Die Einführung der eAU können Sie als Gelegenheit ansehen, auch Ihre restlichen personalbezogenen Dokumente zu digitalisieren – wenn nicht schon geschehen – und diese zentral an einem Ablageort ablegen, der über hohe Sicherheitsstandards verfügt. Dies funktioniert beispielsweise mit der digitalen Personalakte.

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Elektronische AU-Bescheinigung (eAU) Service im SAP-System

Wir unterstützen Sie bei der eAU in Ihrem SAP-System, sodass Sie den elektronischen Krankmeldungsprozess gesetzeskonform & effizient umsetzen. In Zeiten sich schnell ändernder gesetzlicher Anforderungen sind wir Ihr zuverlässiger Partner.

Seit dem 1. Januar 2023 sind Sie als Arbeitgeber ...

Digitale Personalakte als zentraler Ablageort

Personaler müssen mit Hilfe der digitalen Personalakte nicht mehr in dicken Ordnern oder Archiven nach Informationen zu ihren Mitarbeitern suchen: Hier sind sämtliche Daten in elektronischer Form in einer Personalakte an einem zentralen Ablageort gebündelt. Die digitale Personalakte enthält alle persönlichen Daten des Mitarbeiters: Bewerbungsunterlagen, Stammdaten, Vertragsunterlagen, Lohnsteuerkarte, Krankheits- und Urlaubstage usw. Zu diesen Informationen kommt nun auch die digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung hinzu.

Aufwand-Nutzen abwägen

Ich möchte es gar nicht kleinreden: Dokumente in eine digitale Form zu bringen, dauert seine Zeit und ist mit Arbeit verbunden. Ist die aber einmal erledigt, erleichtert das die weitere Arbeit der Personalabteilung: Dokumente können auf diese Weise niemals verloren gehen und immer zugeordnet werden. Zudem ist die digitale Personalakte direkt und überall abrufbar. Es muss nicht zuerst im Aktenschrank nach dem passenden Ordner gesucht werden. Das vereinfacht und beschleunigt viele Ihrer Prozesse, sodass auch Arbeitnehmer und Arbeitgeber von den verkürzten Abwicklungszeiten profitieren.

Erhalten Sie exklusive Einblicke in Best Practices auf dem Weg zur Wahl einer digitalen Personalakte.

Ihr Weg in eine zettelfreie Personalverwaltung

Durch die Corona-Pandemie ist noch einmal deutlicher geworden, dass digitale Prozesse und Verfahren in der Gegenwart essenziell sind. Auch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und das Meldeverfahren auf Arbeitgeberseite sind hiervon nicht ausgenommen. Die technischen und organisatorischen Veränderungen, die eine Einführung der eAU mit sich bringt, können Sie jedoch zum Anlass nehmen, auch Ihre anderen personenbezogenen Dokumente zu digitalisieren – und in einer digitalen Personalakte zusammenzuführen.

Hendrik Niechciol

Websession: Einführung der eAU

Haben Sie Fragen zur Einführung der elekt. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Ihr ERP-System oder zu der digitalen Personalakte? Dann vereinbaren Sie gerne eine kostenlose Websession. Ich freue mich auf den Austausch.

Hendrik Niechciol

Hendrik Niechciol

Mein Name ist Hendrik Niechciol und bin SAP HCM Consultant bei mindsquare. Das Programmieren habe ich mir in meiner Freizeit beigebracht, da war ein Studium der Informatik naheliegend. In meinem Job bei mindsquare habe ich meine zweite Leidenschaft als Teamleiter in Personalverantwortung entdeckt. Diese beiden Komponenten helfen mir Ihre Herausforderungen aus Personalsicht zu verstehen, programmatisch umzusetzen und als Schnittstelle zwischen IT und Personal zu fungieren.

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